Augustin-Streit in Vergangenheit
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Das österreichische Unternehmen Red Bull ist mit einer Minderheitsbeteiligung beim englischen Zweitligisten Leeds United eingestiegen und wird ab der kommenden Saison zudem Trikotsponsor. Das teilten die Whites um Trainer Daniel Farke, die vergangenes Wochenende das Playoff-Finale zum Wiederaufstieg in die Premier League gegen Southampton verloren, am Donnerstag mit. „Ich bin begeistert, dass Red Bull sich uns anschließt, um eine glänzende Zukunft für Leeds United aufzubauen und unseren tiefen Respekt für diesen wirklich besonderen Verein teilt“, sagte Paraag Marathe, Vorsitzender des Traditionsklubs.
Das Fußball-Imperium des Getränkeherstellers umfasst bisher Salzburg, Leipzig, New York und Bragantino in Brasilien. Leeds war seit Sommer 2023 zu 100 Prozent in Besitz der US-amerikanischen 49ers Enterprises, denen das Football-Team San Francisco 49ers gehört. Klubchef Marathe meinte weiter: „Als Vorsitzender wird unser Konsortium von Investitionspartnern von unschätzbarem Wert für mich sein, wenn wir diesen wichtigen Moment für den Verein jetzt und in Zukunft angehen. Der Einstieg von Red Bull ist ein historischer Meilenstein, der den Verein weiter befähigen wird, sein volles Wettbewerbspotenzial auszuschöpfen.“
In der Mitteilung hieß es, dass dieser Schritt Leeds dabei helfe, durch „neue kommerzielle Einnahmen sowie zusätzliche Kapitalinvestitionen (…) auf und abseits des Platzes konkurrenzfähig zu bleiben, während der Verein in der nächsten Saison den Aufstieg anstrebt.“ Die Whites haben mit einem Kaderwert von 207,6 Millionen Euro derzeit den wertvollsten Kader der Championship. Durch den Verkauf des bisher verliehenen Luis Sinisterra (24; Bournemouth) hat der Verein für die kommende Transferphase schon Einnahmen in Höhe von 23,4 Mio. Euro generiert.
Oliver Mintzlaff, Aufsichtsratschef von RB Leipzig und CEO Corporate Projects and Investments bei Red Bull, sagte derweil: „Wir freuen uns, ein wichtiger Bestandteil und Partner von Leeds United zu sein. Ein Verein, der sicherlich einer der größten in England ist und eine reiche und erfolgreiche Geschichte hat. Das Ziel, Leeds United zurück in die Premier League zu bringen und sich in der besten Fußballliga der Welt zu etablieren, passt sehr gut zu Red Bull.“
Bekanntschaft hatten Leeds und Leipzig bisher in eher unerfreulicher Weise gemacht: vor Gericht. Auslöser des Rechtsstreits war der Transfer von Stürmer Jean-Kévin Augustin (26) im Januar 2020 zunächst auf Leihbasis mit einer Kaufpflicht für den Aufstiegsfall. Der Stürmer setzte sich jedoch nicht durch und Leeds verweigerte einen Kauf mit Verweis auf den aufgrund der Corona-Unterbrechung zum regulären Saisonende am 30. Juni noch nicht feststehenden Aufstieg.
Der Internationale Sportgerichtshof hatte entschieden, dass Leipzig eine Entschädigung durch Leeds zustehe. Die Engländer teilten im Dezember 2022 mit, dass man sich gütlich mit RB auf eine Schlichtung geeinigt hätte. Dem Vernehmen nach erhielten die Leipziger die volle Summe. Vor gut einem Jahr hatte „The Athletic“ berichtet, dass Leeds auch Augustin eine Entschädigung in Millionenhöhe zahlen müsse.
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