Eigentlich wollten Lees, beide in ihren Siebzigern, nur Ruhe in ihrer Einfahrt haben. Jahre später steht fest: Sie sind zwar ein Problem losgeworden – dafür haben sie jetzt aber ein anderes.
Weil Vögel in einem Baum nisteten und ständig den Boden und ihr Auto verschmutzten, entschied sich das Rentner-Paar bereits vor einigen Jahren zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Sie griffen zum groben Gartenwerkzeug und schnitten einfach den Teil des Baumes ab, der über ihre Einfahrt ragte – sie halbierten den Baum, der auf dem Grundstück ihres Nachbarn Bharat Mistry Wurzeln geschlagen hatte.
Das Ergebnis: Auf der einen Seite – der ihres Nachbarn – wuchs der Baum weiter in prächtigem Grün – auf der Seite der Lees: kompletter Kahlschlag. Der ungewollte Nebeneffekt: Statt der nervigen Vögel stehen nun regelmäßig Gaffer oder Reporter in der Sackgasse in einem Vorort von Sheffield (England).
Englische Medien berichten, dass der halbe Baum drei Jahre nach dem Scheren-Anschlag zu einem Magneten geworden ist: Bei Google Maps ist er als „Touristenattraktion“ markiert – und Besucher hinterlassen regelmäßig Erfahrungsberichte.
Kurios: Die kleine Straße wurde für Google Street View zuletzt vor etwa zehn Jahren fotografiert – dort ist der Baum nach wie vor in seiner vollen Pracht zu sehen.
Bharat Mistry, der bis zuletzt versuchte, seinen Baum zu retten, sagt heute geknickt: „Wir haben sie immer wieder angefleht, es nicht zu tun, aber sie hatten sich das in den Kopf gesetzt. Wahrscheinlich war es sogar ihr gutes Recht, die Zweige abzuschneiden, die auf ihr Grundstück ragten. Aber man muss sich schon fragen: Warum tut man sowas nach 25 Jahren?“