England steht am Sonntag im EM-Finale von Berlin, doch die Augen werden wieder mal vor allem dem jüngsten Spieler auf dem Feld gelten.
Super-Teenie Lamine Yamal präsentierte nach dem größten Auftritt seiner Karriere und dem Einzug ins Endspiel liebend gerne ein unglaubliches Foto von sich und Lionel Messi. Der damals 20-jährige Messi hält das in ein flauschiges Tuch eingehüllte Baby Lamine besonnen im Arm, auf einem anderen badet er den erstaunten Knirps, auch Mama Yamal schaut zu.
Mit „Reborn“, also wiedergeboren, kommentierte der 16-jährige Yamal nach dem 2:1 gegen Frankreich in der Münchner Nacht das Foto von 2007. Verziert wurde der Internet-Post des Wunderkindes mit einem Ziegen-Emoji. Die Ziege, englisch Goat, steht für den „Greatest Of All Times“, also hier Messi. Dahinter setzte Yamal noch ein Sternchen. Für sich? „Ich versuche, einfach Spaß zu haben und der Mannschaft zu helfen“, sagte er nach dem Halbfinal-Coup.
Yamals Traum ist auch Mamas Traum
Der Stern von Yamal, der am Tag vor dem Endspiel am Sonntag im Berliner Olympiastadion 17 Jahre alt wird, stahlt bei der EM so hell wie noch nie. „Meine Mutter hat immer gesagt, dass es auch ihr Traum ist, dass ich bei der EM ein Tor mache“, sagte Yamal, der zum Spieler des Spiels gekürt wurde. „Ich bin froh, dass ich mein erstes Tor gegen Frankreich in einem Halbfinale schießen konnte.“
Auf dem langen Weg auf die prestigeträchtige Turnier-Bühne ist schon recht unheimlich, dass der spätere Weltfußballer Messi mit dem vielleicht zukünftigen Weltfußballer Yamal im Rahmen eines Shootings für einen Wohltätigkeitskalender bereits im Jahr 2007 und dann auch noch so symbolträchtig in Kontakt kam.
Die Parallelen zu Argentiniens Superstar Messi sind dabei so stark, dass ein Drehbuch-Autor vom Produzenten für eine arg konstruierte Geschichte kritisiert worden wäre. Messi trug damals in Barcelona die Nummer 19, Yamal jetzt in Spaniens Nationalteam. Messis glorreiche Geschichte mit Barça ist hinlänglich bekannt, Yamal will – künftig unter Ex-Bundestrainer Hansi Flick – eine neue Epoche mit den Katalanen prägen.
Die einzigen beiden Spieler, die bei den beiden letzten Welt- oder Europameisterschaften mehr als 15 Chancen, 15 Schüsse und 15 Dribblings hatten, sind? Klar, Messi und Yamal. „Mit Messi kann man niemanden vergleichen“, sagte der deutsche 2014er Weltmeister Christoph Kramer, „aber Yamal ist ein Wahnsinnsspieler.“ Sein WM-Kollege Per Mertesacker wertete den Messi-Baby-Akt im ZDF als Sakrament. „Getauft, nicht gebadet.“