Spanien krönt sich gegen England zum Europameister. Das Siegtor fällt erst kurz vor Schluss. Das EM-Finale im Ticker zum Nachlesen.
SCHLUSSPFIFF: Spanien ist Europameister! Die Furia Roja setzt sich im EM-Finale mit 2:1 gegen England durch. Nico Williams traf nur 68 Sekunden nach der Pause zur Führung, doch die Engländer schlugen durch Joker Cole Palmer zurück. Als schon alles auf Verlängerung gepolt war, erzielte Mikel Oyarzabal kurz vor Schluss das Siegtor zum EM-Titel. Damit ist Spanien ausgerechnet in Deutschland mit vier Erfolgen Rekord-Europameister und lässt das DFB-Team hinter sich.
Spanien Aufstellung: | Unai Simon – Carvajal, Le Normand (83. Nacho), Laporte, Cucurella – Rodri (46. Zubimendi), Fabian – Dani Olmo – Lamine Yamal (89. Merino), Morata (68. Oyarzabal), Nico Williams |
England Aufstellung: | Pickford – Walker, Stones, Guehi, Shaw – Mainoo (70. Palmer), Rice – Saka, Bellingham, Foden (89. Toney) – Kane (61. Watkins) |
Tore: | 1:0 Williams (47.), 1:1 Palmer (73.), 2:1 Oyarzabal (86.) |
90. Minute +4: Den Engländern fällt nicht mehr viel ein. Spanien steht kurz vor dem EM-Titel.
90. Minute: Irre Szene im Strafraum der Spanier! Nach einer Ecke köpft erst Rice, der spanischen Torhüter Unai Simon lässt klatschen. Den Nachschuss bringt Guehi mit dem Kopf ebenfalls aufs Tor, doch Dani Olmo kann auf der Linie per Kopf klären. Es gibt vier Minuten Nachspielzeit.
86. Minute: TOR für Spanien. 2:1 durch Oyarzabal. Cucurella spielt den Ball scharf in die Mitte und Oyarzabal befördert das Leder per Grätsche in den Kasten. Der Treffer zählt nach einer Abseits-Überprüfung. Stones hebt das Abseits nur um wenige Zentimeter auf. Bitter für England!
85. Minute: Pickford fängt eine Yamal-Hereingabe im Nachfassen. Die Spanier versuchen nochmal alles, um das EM-Finale vor der Verlängerung zu entscheiden. Die Engländer hoffen auf den Lucky Punch.
82. Minute: Lamine Yamal hat die nächste Chance. Sein Schuss ist aber zu unplatziert und ein gefundenes Fressen für Pickford.
80. Minute: Wer hat den längeren Atem heute im EM-Finale. Die Engländer haben Oberwasser nach dem Ausgleichstreffer. Die Spanier mussten sich nach dem Schock erstmal sammeln, sind aber gewillt zurückzuschlagen.
73. Minute: TOR für England. Cole Palmer trifft zum 1:1-Ausgleich. Bellingham legt am Strafraum im Fallen perfekt ab und der eingewechselte Palmer trifft links unten ins Eck. Palmer hatte bereits im Halbfinale gegen die Niederlande den 2:1-Siegtreffer vorbereitet, heute schlägt der Joker selbst zu.
72. Minute: Oyarzabal prüft nach einem Konter Pickford.
66. Minute: Lamine Yamal entwischt der englischen Abwehr. Der spanische Wirbelwind tanzt am Strafraum einen Engländer aus und zieht ab, doch Pickford ist blitzschnell unten und kann parieren.
64. Minute: Jude Bellingham sendet ein einglisches Lebenszeichen mit einem gefährlichen Schuss von der Strafraumgrenze.
61. Minute: Bitterer Kane-Moment im EM-Finale: Nach gut einer Stunde ist Schluss für Harry Kane. Der Kapitän geht von Bord, neu in der Mannschaft ist Ollie Watkins. Der Stürmer von Aston Villa traf im Halbfinale gegen die Niederlande in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg. Sticht der Joker auch gegen Spanien?
60. Minute: Die Engländer tun sich nach dem Rückstand schwer, die richtige Marschroute zu finden. Hinten wird es immer wieder brenzlig, nach vorne geht nach wie vor recht wenig.
55. Minute: Spanien drängt auf den zweiten Treffer. Morata legte den Ball an Pickford vorbei, doch die Engländer können klären. Kurz danach verzieht Torschütze Williams aus der Distanz, sein Versuch geht knapp am linken Pfosten vorbei.
53. Minute: Die Spanier jubeln über den Führungstreffer, müssen aber gewarnt sein: Denn England setzte sich in allen drei K.o.-Spielen bei dieser EM nach Rückstand am Ende durch.
48. Minute: Fast der Doppelschlag der Spanier, doch Olmo verzieht. Die Engländer müssen sich nach dem Rückstand erst einmal wieder fangen.
47. Minute: TOR für Spanien. Es geht ganz schnell über Lamine Yamal, der den Ball geschickt weiterleitet. Nico Williams bekommt die Kugel und trifft nur 68 Sekunden nach Wiederanpfiff zum erlösenden 1:0.
46. Minute: Weiter geht es mit der zweiten Halbzeit. Die Spanier mussten in der Pause einen harten Rückschlag verkraften. Schlüsselspieler Rodri kann nicht weiterspielen und wird im Mittelfeld durch Zubimendi ersetzt.
HALBZEIT: Mit 0:0 geht das EM-Finale in die Pause. Spanien dominiert die Partie wie erwartet, beißt sich an der englischen Abwehr aber die Zähne aus. Die Engländer wirken durch ihre schnellen Gegenangriffe nach Ballgewinn sogar noch ein Stück gefährlicher. Wer wird sich nach dem Seitenwechsel durchsetzten?
45. Minute +1: Ein Freistoß der Engländer segelt durch den spanischen Strafraum. Am langen Pfosten kommt Foden zum Abschluss, doch Torwart Unai Simon ist im kurzen Eck zur Stelle.
45. Minute: Jetzt bringen sich die Engländer nach einem Ballgewinn mal schnell in Abschlussposition. Bellingham legt auf Höhe des Strafraums für Kane quer, Rodri kann im letzten Moment blocken. Fast das Führungstor kurz vor der Pause.
43. Minute: Morata wird in den Strafraum geschickt. Der spanische Angreifer versucht alles, doch die englischen Innenvertidiger Guehi und Stones stellen sich gemeinsam dagegen und können zur Ecke klären.
37. Minute: Die Spanier erhöhen in den letzten Minuten wieder den Druck, klare Chancen können sie sich aber nicht herausspielen.
30. Minute: Der nächste Offensiv-Star sieht Gelb. Dani Olmo tritt Rice mit hohem Bein in die Beine. Die Verwarnung geht völlig in Ordnung.
25. Minute: Jetzt gibt es Gelb, aber auf der anderen Seite. Kane tritt Fabian auf den Fuß und sieht relativ früh im Spiel den Gelben Karton.
24. Minute: Spaniens Carvajal stoppt mit einem Foulspiel an Saka clever einen Konter. Doch Schiedsrichter Francois Letexier lässt die Gelbe Karte stecken. Glück für Spanien.
21. Minute: „Was kann Cucurella dafür?“, fragt ARD-Kommentator Tom Bartels nach den wiederholten Pfiffen der Fans gegen den Spanier Marc Cucurella. „Er kann nichts dafür“, meint auch Co-Kommentator Thomas Hitzlsperger. Bartels merkt an, dass andere entscheiden müssten, ob es nach Cucurellas Handspiel im Viertelfinale gegen Deutschland Elfmeter hätte geben müssen.
16. Minute: Gefährliche Rückgabe der Engländer! Stones überlupft den eigenen Torhüter, doch der Flugball fällt rechtzeitig herunter, sodass Pickford am Ende nicht wirklich in Bedrängnis gerät.
15. Minute: Nach einer Viertelstunde zeichnet sich das erwartbare Bild: Spanien mit viel Ballbesitz läuft immer wieder an, während England auf Konter lauert. Bislang sind die Three Lions aber nur in der Defensive gefordert und trauen sich kaum aus der eigenen Hälfte.
12. Minute: Spaniens Nico Williams dribbelt in den Strafraum und nimmt Fahrt auf, doch wieder geht Stones im letzten Moment mit dem langen Bein dazwischen und blockt den Abschluss.
7. Minute: Traurige Szenen in Berlin. Spaniens Cucurella, der im EM-Viertelfinale gegen Deutschland einen Schuss mit der Hand geblockt hatte, wird direkt nach Anpfiff von vielen Fans ausgepfiffen. Ob es sich dabei um deutsche Fans, die Final-Tickets haben, oder englische Fans handelt, die den Gegner verunsichern wollen, ist nicht genau auszumachen. Nichtsdestotrotz eine unfaire Aktion.
5. Minute: Williams bringt von links eine flache Flanke nach innen, doch Englands Innenverteidiger Stones klärt zur Ecke.
ANPFIFF: England hat Anstoß und spielt von links nach rechts. Torwart Jordan Pickford jagt das Leder direkt ganz nach vorne. Danach sortieren sich beide Mannschaften noch einmal.
Update 20.55 Uhr: Beide Mannschaften betreten das Feld und stellen sich für die Nationalhymnen auf. Als erstes ertönt Englands Nationalhymne „God Save the King“.
Update, 20.51 Uhr: One Republic und die deutsche Sängerin Leony, die ein ausgefallenes Deutschland-Trikot in Pink trägt, heizen den Fans mit dem EM-Song ein. Dann bringt der italienische Europameister Giorgio Chiellini den EM-Pokal auf den Rasen.
Update vom 14. Juli, 20.35 Uhr: England hat es mit viel Glück und einer Steigerung im Turnierverlauf ins EM-Finale geschafft. Im Achtelfinale retteten sich die Three Lions mit einem Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit in die Verlängerung. Im Viertelfinale gegen die Schweiz musste sogar das Elfmeterschießen, in dem alle fünf englischen Schützen trafen, entscheiden. Im Halbfinale gegen die Niederlande traf Ollie Watkins in der 91. Minute zum 2:1 und ließ ganz England vom EM-Titel träumen.
Spanien dagegen hatte den deutlich schwierigeren Weg ins Endspiel. Doch die Iberer besiegten erst im Viertelfinale in der Verlängerung Deutschland und im Halbfinale Frankreich mit 2:1.
Update vom 14. Juli, 20.22 Uhr: Als Spieler versagten ihm die Nerven, doch als Trainer der englischen Fußball-Nationalmannschaft hat Gareth Southgate keine Angst mehr vor einem möglichen Elfmeterschießen. „Wir haben drei der letzten vier Elfmeterschießen gewonnen. Das ist ein riesiger Schritt für uns. Sollte es gegen Spanien wieder so weit kommen, sind wir bereit“, sagte Southgate vor dem Endspiel am Abend in Berlin.
Southgate war 1996 im EM-Halbfinale gegen Deutschland als tragischer Fehlschütze in die Geschichtsbücher eingegangen. Längst aber haben die Three Lions an ihrem Trauma gearbeitet – mit Erfolg: Beim Sieg gegen die Schweiz im Viertelfinale verwandelten alle fünf Schützen, auch im Halbfinale gegen die Niederlande traf Harry Kane souverän.
„Es geht um eine Fähigkeit, die man unter Druck ausüben muss. Das kann man üben, das kann man verbessern. Wir wollten diese Prozesse kontrollieren, da waren so viele Leute dran beteiligt. Es hilft, dass wir jetzt einige Spieler haben, die regelmäßig auch im Verein Elfmeter schießen“, sagte Southgate.
Southgate hatte sich der „Wissenschaft“ Elfmeterschießen nach seinem 1996er-Schuss in die Arme von Andreas Köpke ernsthaft angenommen, entwickelte spezielle Trainingsformen. Die These, dass Elfmeterschießen nicht trainiert werden kann, ist längst überholt – das sieht auch der England-Coach inzwischen so.
Update vom 14. Juli, 20.05 Uhr: Auch die Aufstellung von England ist offiziell. Der englische Nationaltrainer Gareth Southgate tauscht überraschenderweise den Linksverteidiger aus, Luke Shaw ersetzt Kieran Trippier, der in allen sechs EM-Spielen zuvor immer in der Startelf gestanden hatte. Im Angriff liegen alle Hoffnungen auf Kapitän Harry Kane, aber auch Saka, Bellingham und Foden sind gefährlich.
Update vom 14. Juli, 19.30 Uhr: Die Aufstellung von Spanien ist bereits da! Der spanischen Nationaltrainer Luis de la Fuente nimmt nach dem 2:1-Sieg im EM-Halbfinale gegen Frankreich zwei Änderungen vor und schickt somit wieder seine Stammelf ins EM-Finale gegen England. Die gelbgesperrten Carvajal und Le Normand kehren zurück und verdrängen in der Abwehr Jesus Navas und Nacho. In der Offensive liegt der Fokus auf dem Trio um Yamal, Olmo und Williams hinter Stürmer Morata.
Vorbericht: Berlin – Das Finale der EM 2024 in Deutschland steht an: Nach über vier Wochen sind von 24 Teilnehmern noch zwei Teams übrig. Im Endspiel von Berlin am Sonntag um 21 Uhr kommt es zum Showdown zwischen Spanien und England. Die deutsche Nationalmannschaft ist bereits im Viertelfinale an den Spaniern gescheitert. Ein DFB-Star, der das Turnier verpasste, dürfte trotzdem auf einen spanischen Erfolg hoffen.
Spanien hat sich schon früh bei dieser Europameisterschaft als Top-Favorit herauskristallisiert. Die Iberer dominierten ihre Gegner nach Belieben und gewannen alle sechs Spiele. Beim späten 2:1-Sieg gegen Deutschland im EM-Viertelfinale hatte der dreimalige Europameister allerdings auch Glück, als ein Handspiel von Verteidiger Marc Cucurella nicht als Elfmeter bewertet wurde. Womöglich spielte ein Glücksbringer dabei eine entscheidende Rolle?
Der rote Stier stand wochenlang symbolisch vor dem EM-Quartier von Spanien in Donaueschingen – jetzt nimmt die Furia Roja das Kunststoff-Tier möglicherweise mit nach Madrid. Der Finalteilnehmer hat nach Angaben des Hotels Öschberghof Interesse an dem mehr als drei Meter langen und zwei Meter hohen Stier angemeldet.
Er ist inzwischen mit den Unterschriften aller Spieler und von Trainer Luis de la Fuente versehen und seit einigen Tagen zur Versteigerung für einen guten Zweck ausgeschrieben. Das Hotel wurde danach vom Interesse der spanischen Delegation überrascht. Man geht deshalb dort davon aus, dass die prominenten Gäste für den Stier auch etwas spenden würden.
Der Erlös der Versteigerung soll an die Stiftung des deutschen Nationalspielers Serge Gnabry, der nicht für die EM nominiert wurde, gehen. Der Stier gilt als Wahrzeichen Spaniens. „Er erinnert dauerhaft an das erfolgreiche Gastspiel der spanischen Mannschaft bei uns im Öschberghof, an die EM 2024 und an schöne, einzigartige gemeinsame Fußballmomente“, sagte Hotel-Manager Michael Artner.
Auf der anderen Seite scheinen die Engländer bei dieser EM das Glück für sich gepachtet haben. Im Achtelfinale gegen die Slowakei waren die Three Lions fast schon ausgeschieden, als Jude Bellingham in der fünften Minute per Fallrückzieher der Ausgleich gelang, ehe Kapitän Harry Kane in der Verlängerung das Siegtor erzielte. Apropos Kane!
Die Torjäger-Kanone der Bundesliga? Weg damit. Dreimal bester Schütze der Premier League? Egal. Harry Kane würde alles dafür geben, endlich eine große, richtige Trophäe in seinen Schrank stellen zu dürfen. „Es ist kein Geheimnis, dass ich noch keinen Pokal mit einer Mannschaft gewonnen habe. Ich würde alle Auszeichnungen meiner Karriere hergeben, wenn wir morgen gewinnen“, sagte der englische Torjäger am Vorabend des EM-Finales gegen Spanien – und seine Augen leuchteten. Besiegt Harry Kane mit England im EM-Finale seinen Fluch?
Auf Klubebene hat Kane noch nichts gewonnen, nicht einmal zuletzt mit Bayern München, mit England sowieso nicht. Am Sonntagabend soll es in Berlin endlich soweit sein. „Mit jedem Jahr, das vergeht, ist man motivierter und entschlossener, es zu schaffen“, sagte der 30-Jährige an späten Samstag auf der Pressekonferenz: „Morgen Abend habe ich die Chance, eine der größten Trophäen überhaupt zu gewinnen. Ich kann es kaum erwarten.“ Im EM-Halbfinale gab es ein England-Drama in der Schlussminute.
Kein Zweifel: Kane ist heiß, und mit ihm ganz England. Geoff Hurst, 82 Jahre alter WM-Held von 1966, drückt ebenso die Daumen wie König Charles oder der neue Premierminister Keir Starmer. 50.000 Engländer unter den 71.000 Fans werden aus dem Finale ein Heimspiel für die Three Lions machen. „Macht den Traum wahr“, schrieb die Daily Mail in großen Lettern.
Eine Forderung, die Gareth Southgate nur zu gerne erfüllen würde. Der erste Titel für England seit 1966 „würde alles bedeuten“, sagte der Nationaltrainer: „Es wäre ein unglaubliches Gefühl für uns als Fußballer und für die Fans, diesen historischen Moment feiern zu können.“ Experte Lothar Matthäus hat im EM-Finale Spanien gegen England einen klaren Favoriten.
Vor drei Jahren stand England schon einmal im EM-Finale, sogar im eigenen Land, verlor dann aber gegen Italien: „Es war ein harter Schlag. Jetzt wollen wir den Weg bis zum Ende gehen.“ Verfolgen Sie das EM-Finale zwischen Spanien und England am Sonntag um 21 Uhr hier im Live-Ticker. (ck/dpa/sid)