Strakas Rückstand auf den englischen Spitzenreiter Daniel Brown beträgt fünf Schläge. Der 29-jährige, der in der Weltrangliste nur auf Platz 272 liegt, führt nach einer 65er-Traumrunde (sechs unter Par) einen Schlag vor dem Iren Shane Lowry (66). Der drittplatzierte US-Amerikaner Justin Thomas (68) liegt bereits drei Schläge zurück.
Eingemummt in einen dicken Pullover trotzte Straka den kühlen, feuchten Verhältnissen. „Das war einer dieser Tage, an denen man den Kopf unten halten und ein Ergebnis erzielen muss“, sagte der gebürtige Wiener. „Es hat den ganzen Tag stark geblasen. Am Anfang war es ziemlich schwierig mit dem Wind vom Abschlag weg. Ich habe den Ball immer wieder links verfehlt. Ich habe früh ein paar Pars gerettet und mich dann angepasst und den Rest des Tages wirklich gutes Golf gespielt“, erklärte Straka.
Der 31-Jährige lag nach den ersten neun Löchern mit drei Birdies und einem Schlagverlust auf dem geteilten zweiten Platz. Auf den „back nine“ geriet Straka unter Druck und fabrizierte auf den Bahnen elf und zwölf jeweils Bogeys. Im Finish spielte er noch einmal groß auf, schaffte auf der 17 ein Birdie und verpasste am Schlussloch einen weiteren Schlaggewinn nur knapp.
„Es macht fast noch mehr Spaß, wenn die Bedingungen so sind, natürlich nur, wenn man gut spielt“, sagte Straka, der im Vorjahr bei ähnlich schwierigem Wetter bei der Open Championship Zweiter geworden war.
Die Ausgangssituation für Freitag im Kampf um den Cut ist nun ausgezeichnet. „Ich denke, dass ich, wenn ich mein Spiel spiele, eine gute Chance habe“, sagte Straka, für den es erst die dritte British-Open-Teilnahme ist. „Aber es ist Donnerstag, also konzentriere ich mich darauf, den Spielplan Tag für Tag umzusetzen.“
Nur 17 von 156 Spielern blieben am Donnerstag unter dem Platzstandard von 71 Schlägen. Topfavorit Scottie Scheffler (USA) belegte wie Straka Rang elf. Einige Stars kamen mit den fordernden Bedingungen hingegen gar nicht zurecht. US-Open-Champion Bryson DeChambeau (USA) brauchte 76 Schläge, um ins Clubhaus zu gelangen, und lag damit auf Platz 96.
Der Nordire Rory McIlroy spielte gar nur eine 78er-Runde und kämpft als 129. am Freitag um den Verbleib im Turnier. „Die Bedingungen sind sehr schwierig, diesen Wind haben wir diese Woche noch nicht erlebt“, sagte der vierfache Major-Sieger. US-Altstar Tiger Woods belegt mit einer 79er-Runde nur Rang 138.
Titelverteidiger Brian Harman (USA), der eine 73 spielte, meinte: „Die ‚back nine‘ sind hart, aber die ersten neun Löcher gegen den Wind, das ist einfach brutal.“ Die kommenden Tage versprechen eher noch schwierigere Verhältnisse, für das Wochenende ist anhaltender Regen prognostiziert.