Ein Deutscher für die “Three Lions”: Thomas Tuchel coacht zukünftig die englische Nationalmannschaft. Einige britische Medien feiern ihn dafür – andere sind skeptisch.
Im Eiltempo haben sich Thomas Tuchel und der englische Fußballverband FA auf ein Engagement des Deutschen als Nationaltrainer geeinigt. Nur wenige Tage, nachdem sich Gerüchte über Verhandlungen verdichtet hatten, ist die erstaunliche Personalie nun perfekt.
Britische Medien sind sich allerdings uneinig darüber, ob Tuchel der richtige für die “Three Lions” ist. Während manche Journalisten den modernen Spielstil des Trainers loben, zweifeln andere an Tuchels schwierigem Charakter. Das vorherrschende Thema in der englischen Presse ist aber die Nationalität des 51-Jährigen.
“The Guardian”: “Die Spieler werden seine Trainingseinheiten als unterhaltsam und innovativ empfinden. Tuchel ist ein Trainer, der den Geruch des Rasens liebt. Er ist anspruchsvoll und intensiv im Training, aber er hat sich mit dem Team bei Chelsea verbunden.”
“The Independent”: “Englands Ernennung von Thomas Tuchel zeugt von ebenso viel Verzweiflung wie Inspiration. Der Deutsche bedeutet eine Abkehr von der jahrelangen Planung der FA (…), doch seine Ernennung unterstreicht auch den ultimativen Wunsch der Three Lions auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2026.”
“Mirror”: “Tuchel hat Spieler der Elite und der Weltklasse trainiert und wird sich nicht scheuen, einen englischen Star fallen zu lassen oder eine Formation zu wählen, die funktioniert. Tuchel ist natürlich Deutscher, aber wird das ein Thema sein? Das sollte es nicht.”
“Daily Mail”: “Die Verpflichtung von Thomas Tuchel fühlt sich an wie ein panischer Schritt in die falsche Richtung (…) denn England setzt blindes Vertrauen in einen Mann, der möglicherweise mehr Ärger macht als er wert ist.”
“BBC”: “In seiner neuen Rolle kann Tuchel die Hinterzimmerpolitik beiseitelassen und sich auf einen Bereich konzentrieren, in dem er hervorragend und bewährt ist. Und genau das ist es, was der Fußballverband FA mit seinem mutigen Schritt (…) erreichen will.”
“The Sun”: “Mit seinem Ruf im Rücken könnte Tuchel der uneinigste Trainer sein, den England hätte bekommen können (…). Der feurige Tuchel ist ein Kurzzeittrainer – aber er ist die beste Wahl.”
“The Telegraph”: “Thomas Tuchel ist der beste Mann für den England-Job – das ist ein Coup. Durch die Entscheidung für Exzellenz statt Nationalität hat der Fußballverband einen Trainer mit dem Stammbaum, um die Komplexität des Jobs zu bewältigen.”
“The Times”: “Als ‘Out-of-the-box’-Denker mit einer erfolgreichen Vergangenheit und dem Ruf, junge Talente zu fördern, bringt der Deutsche alle Voraussetzungen mit, um den Weg zur Weltmeisterschaft 2026 zu ebnen.”