Posted on: 30/07/2024, 05:30h.
Last updated on: 29/07/2024, 01:06h.
In Nordkorea hat sich in den vergangenen Jahren eine überschaubare Casino-Industrie entwickelt. Nun könnte in dem hermetisch von der restlichen Welt abgeschotteten Land eine weitere Spielstätte hinzukommen. Damit würde die Zahl der legalen Casinos in Nordkorea auf drei steigen.
Am Wochenende berichteten Medien von dem spektakulären Vorhaben. Nach Angaben von Radio Free Asia (RFA) könnte das Casino seinen Platz in dem höchsten Bauwerk von Nordkorea erhalten.
Gemeint ist das Ryugyong-Hotel in Pjöngjang, an dem seit vielen Jahren gearbeitet wird. Nach Informationen des Senders könnte die Spielstätte in den obersten Etagen des 105 Stockwerke hohen Wolkenkratzers eingerichtet werden.
Mit einer Höhe von über 300 Metern ist das Ryugyong-Hotel das höchste Gebäude Nordkoreas. Zugleich dient das 1987 errichtete Gebäude den Machthabern dank einer riesigen LED-Leinwand als imposantes Wahrzeichen der Skyline von Pjöngjang. Ursprünglich hatte es 1992 eröffnet werden sollen. Allerdings waren die Bauarbeiten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem damit einhergehenden Stopp von Hilfsgeldern eingestellt worden. Aufgrund jahrelanger Verzögerungen wurde die äußere Fertigstellung erst 2011 abgeschlossen und das Hotel 2013 teilweise eröffnet. Trotzdem stehen noch immer weite Teile des Hochhauses leer.
Ähnlich wie in Vietnam ist Einheimischen in Nordkorea das Glücksspiel in Casinos strengstens verboten. Um allerdings an die begehrten Devisen zu kommen, betreibt die kommunistische Regierung derzeit zwei Spielstätten.
Dazu gehört zum einen das in der Hauptstadt Pjöngjang stehende Yanggakdo. Hinzukommt das Bipa Hotel in der Sonderwirtschaftszone Rason nahe der Grenze zu China und Russland. Die nun geplante Spielstätte könnte ebenfalls dazu beitragen, den Devisenhunger der Machthaber zu stillen.
Das erhoffen sich anscheinend auch die Anwohner. RFA zitiert in seinem Bericht einen anonymen Interviewpartner mit den Worten:
Wenn das Casino im Ryugyong-Hotel in Pjöngjang gebaut wird und die Unterkünfte, Restaurants, das Schwimmbad und der Billardraum des Hotels fertiggestellt sind, wird der Tourismus in Pjöngjang voraussichtlich wiederbelebt werden. Investitionen aus dem Ausland sind dringend erforderlich.
Internationale Touristen wären deshalb sehr willkommen. Anonymen Quellen zufolge habe der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un die Regierung bereits angewiesen, praktische Schritte zur Förderung des Tourismus einzuleiten.
Ein drittes in Nordkorea entstehendes Casino sei dafür ideal geeignet. Die Lizenz könnte an einen ausländischen Anbieter vergeben werden. Dieser müsste sich im Gegenzug verpflichten, den Innenausbau der Spielstätte zu vollenden.