Posted on: 19/11/2024, 09:38h.
Last updated on: 19/11/2024, 09:38h.
Dem finnischen Glücksspielkonzern Veikkaus kommt illegale Glücksspielwerbung teuer zu stehen. Wegen der Aussendung verbotener Werbung an Minderjährige muss der finnische Monopolist 2,9 Mio. Euro Strafe bezahlen.
Die finnische Polizeibehörde hatte Veikkaus die illegale Glücksspielwerbung in der vergangenen Woche zur Last gelegt. Auslöser war ein Werbeclip, der im Juli verbotenerweise an Minderjährige ausgestrahlt wurde.
Dies stellt nach Auffassung der Behörde einen deutlichen Verstoß gegen das finnische Glücksspielgesetz dar. Aufgrund der Schwere des Vergehens verurteilte die Polizeibehörde Veikkaus überdies für die Dauer von drei Monaten zu einem Werbe- und Marketingverbot.
Bei dem Verstoß geht es um Veikkaus’ illegale Glücksspielwerbung im TV. Bereits vor dem Juli hatten die Behörden Bedenken gegenüber der Marketingpraxis des Glücksspielbetreibers geäußert. So war Veikkaus schon im Mai 2024 aufgefordert worden, für Minderjährige zugängliche Werbung zu unterlassen. Der erneute Vorfall dürfte für die Höhe der nun erlassenen Geldstrafe einen wichtigen Ausschlag gegeben haben.
In einer Reaktion auf die Strafe kündigte der gerügte Glücksspielanbieter umfassende Kooperation mit den Behörden an. Als unmittelbare Konsequenz habe das Unternehmen sichergestellt, dass die Werbung in bestimmten Programmformaten nicht mehr gezeigt werde. Dazu zählten beispielsweise beliebte Unterhaltungssendungen am Samstagabend.
Der Anbieter erklärte, sich umgehend nach der Entscheidung mit der Polizeibehörde in Verbindung gesetzt zu haben. Nun werde man die Angelegenheit gemeinsam klären und die internen Prozesse prüfen.
Anu Kytö, Sales and Marketing Director bei Veikkaus, bedauert in einem Statement, dass die Werbung aufgrund menschlichen Versagens gezeigt worden sei. Dies sei in Werbepausen von Sendungen gewesen, die sich auch an Minderjährige richten.
Zur Begründung heißt es aus dem Unternehmen:
Veikkaus Werbung wird mit einer Zielgruppe von 25 Jahren und älter eingekauft. Die Medienagentur bucht und der Fernsehsender platziert die Werbung auf der Grundlage von Zuschauerprofilen.
Zugleich forderte Veikkaus eindeutige Anforderungen an die Werbung. Man brauche Klarheit, um richtig handeln zu können, so Anu Kytö.
So habe Veikkaus schon seit Jahren TV-Werbung mit der Vorgabe gebucht, dass mehr als 70 % der Zuschauer Erwachsene sein müssen. Dies sei ein bewährtes Modell, das den Behörden bekannt ist. Sollte dies nicht mehr den Anforderungen genügen, müssten die künftigen Vorgaben von den Behörden präzisiert werden.