Posted on: 09/01/2025, 02:57h.
Last updated on: 09/01/2025, 02:57h.
Auf die britische Novomatic-Tochter Greentube kommt eine hohe Geldstrafe zu. Am Donnerstag gab die britische Glücksbehörde bekannt, den Anbieter zur Zahlung von 1 Mio. GBP (1,2 Mio. Euro) verurteilt zu haben. Die UK Gambling Commission (UKGC) hatte dem Glücksspielunternehmen zuvor diverse Versäumnisse [Seite auf Englisch] bei der Geldwäschebekämpfung und sozialen Verantwortung nachgewiesen. Das Strafgeld soll für soziale Zwecke verwendet werden.
Nach Angaben der UKGC ist die millionenschwere Geldstrafe gegen Greentube durch Unterlassung notwendiger Vorkehrungen begründet. Demnach hat das Unternehmen nicht dafür Sorge getragen, die Risiken von Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung zu erkennen und zu verhindern.
Dabei handelt es sich insbesondere um die fehlende Überprüfung verdächtiger Konten. Die Novomatic-Tochter habe deren Inhaber sowie deren mögliche Geschäftsbeziehung zu unbekannten Dritten nicht ausreichend kontrolliert, so die Behörde.
Als weiteres Beispiel nennt die UKGC nicht hinreichende Checks neuer Kunden. So habe ein Kunde sich mit einem Kontoauszug legitimiert, auf dem Ein- und Auszahlungen von über 100.000 GBP sowie ein negativer Abschlusssaldo vermerkt waren. Trotz dieser Auffälligkeiten wurde die Person erst vier Monate später geprüft.
Darüber hinaus erfolgte bei sogenannten Risikoberufen keine gesonderte Prüfung. Dies traf beispielsweise auf einen Finanzmanager zu, der Zugang zu Geldern hatte, die veruntreut und gewaschen werden konnten. Auch dies wurde nicht erkannt oder in das Risikoprofil des Kunden aufgenommen.
Weitere Versäumnisse gab es der UKGC zufolge bei der sozialen Verantwortung. So prüfte Greentube nicht hinreichend, ob die gewählten Einzahlungslimits mit den jeweiligen Einkommen der Kunden korrespondierten.
Auch bei der Erkennung von problematischem Glücksspielverhalten griffen die von dem Betreiber gewählten Tools zu kurz. Demnach konnten Kunden ein Konto eröffnen und Tausende verspielen, obwohl sie bei der Anmeldung einen negativen Kontostand vorgelegt hatten.
Für Greentube ist es nicht die erste Geldstrafe durch die UKGC. Bereits 2021 war die Glücksspielbehörde gegen den Online-Anbieter vorgegangen. Damals hatten die staatlichen Aufseher Greentube aufgrund ähnlicher Rechtsverstöße mit einer Geldbuße in Höhe von 685.000 GBP belegt.
Strafmildernd dürfte sich für Greentube ausgewirkt haben, dass das Unternehmen seit Erhalt der ersten Strafe Schritte unternahm, um die Probleme zu beseitigen. Darüber hinaus räumte der Betreiber die Missstände ein und kooperierte umfassend mit der Behörde.
Doch auch der eigens zur Behebung der Mängel aufgesetzte Aktionsplan konnte nicht verhindern, dass es zu weiteren Fehlern kam. Damit dies in Zukunft nicht wieder geschieht, kündigte die UKGC an, Greentube hinsichtlich der Einhaltung der Regeln genau zu überwachen.