Reisende ins Vereinigte Königreich müssen sich künftig auf eine weitere Hürde einstellen. Ab 2. April 2025 dürfen auch die meisten Europäer nur noch dann ins Land, wenn sie sich vorab online registriert haben.
Selbst ein reiner Flughafentransit in Großbritannien ist dann nur noch mit ETA-Genehmigung erlaubt. Diese kostet zunächst 10 £ (~12 €) und ist dann maximal 2 Jahre gültig. Ein einzelner Aufenthalt darf wie bislang 6 Monate nicht übersteigen.
Kommendes Jahr wird die EU ein eigenes System namens ETIAS einführen. Dann müssen sich Staatsbürger aus z.B. den USA und Großbritannien ebenfalls (kostenpflichtig) vorab registrieren, um nach Europa reisen zu können. Das Ganze beruht also auf Gegenseitigkeit.
Nicht nur wir Europäer sind von der ETA-Einführung betroffen. Ab 2025 müssen sich alle Personen, die ohne Visum nach / über Großbritannien reisen, vorab registrieren. Befreit sind nur Personen mit britischer oder irischer Nationalität bzw. Visa-Inhaber.
Die britische Regierung schreibt dazu:
Today we are confirming that from 27 November 2024, eligible non-scan apply for an ETA and will need an ETA to travel from 8 January 2025. ETAs will then extend to eligible Europeans from 5 March 2025, who will need an ETA to travel from 2 April 2025.
Für viele Nationalitäten, darunter Reisende aus den USA und Kanada, wird die Electronic Travel Authorisation schon ab dem 8. Januar gefordert. Ab 2. April gilt dies dann auch für Personen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Ländern Europas:
Der Antrag ist als Europäer erst ab dem 5. März 2025 möglich. Dafür stehen entweder eine Smartphone-App (für Android / iOS) oder ein Online-Formular bereit. Die Kosten sind mit 10 £ (~12 €) in beiden Fällen identisch.
Einmal erteilt, ist die ETA-Genehmigung entweder 2 Jahre oder bis zum Ablauf des Reisepasses gültig.
Bereits seit Oktober 2021 wird für Reisen nach Großbritannien ein Reisepass vorausgesetzt, der Personalausweis reicht nicht mehr.
Die ETA-Pflicht gilt nicht nur für die Einreise nach Großbritannien. Auch ein reiner Umstieg an einem Flughafen Großbritanniens macht es erforderlich, ETA zu beantragen. Und das, obwohl Transitpassagiere überhaupt keine Passkontrolle durchlaufen müssen (im Gegensatz zu bspw. den USA).
Gerade für Wenigreisende wird der Umstieg in Großbritannien somit noch unattraktiver. Schon jetzt ist London-Heathrow aus mehreren Gründen (Sicherheitskontrolle, Terminalwechsel nur per Bus, …) ein eher unangenehmer Flughafen zum Umsteigen. Die ETA-Pflicht ist eine weitere Hürde, die Alternativverbindungen über z.B. Madrid oder Helsinki attraktiver dastehen lässt.
Immer mehr Länder verpflichten Besucher dazu, sich vorab online zu registrieren. Der Gedanke, die Reisenden vorab prüfen zu können, ist nachvollziehbar. Als Vielflieger geht mir diese Registrierungspflicht aber zunehmend auf die Nerven. Den Zeitaufwand, sich ständig registrieren und die Regeln prüfen zu müssen, finde ich dabei noch ärgerlicher als die Kosten für ETA und Co.
In Ausnahmefällen wird es jetzt nötig, für eine einzelne Reise gleich drei Reisegenehmigungen zu beantragen. Folgende Reise würde bspw. ETA für Großbritannien (12€), eTA für Kanada (5€) und dann noch ESTA für die USA (20€) erfordern:
Quelle: LoyaltyLobby
Titelbild: butti_s