England und Slowenien spielten am Dienstagabend um den Einzug ins Achtelfinale bei der Euro 2024.Bild: imago images / David Klein
EM 2024
25.06.2024, 22:5425.06.2024, 22:58
England hatte vor dem dritten und letzten Gruppenspiel eine bequeme Ausgangslage. Zwei Punkte betrug der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Dänemark. Mit Slowenien trafen die Three Lions auf den nominell schwächsten Gegner, der allerdings ein überraschend stabiles Turnier spielte.
Keine. Das Spiel zwischen England und Slowenien endete 0:0.
So viele Pässe hatte England bis zur 30. Minute gespielt. Heraus kam dabei aber nur ein kläglicher Torschuss, all das bei über 70 Prozent Ballbesitz. Es sind Zahlen, die den staubtrockenenen Spielstil der Engländer beschreiben, der die Fans von der Insel allmählich in den Wahnsinn treibt. Gerade weil das Team über hervorragende Einzelkünstler wie Phil Foden verfügt.
Fans auf Social Media übertrafen sich gegenseitig bei der Suche nach treffenden Symbolbildern für die Gemütsverfassung, die die englische Spielweise bei ihnen auslöste. Hier ein Beispiel:
Die Expertenschelte nahm in der Halbzeitpause biblische Ausmaße an. ZDF-Experte Per Mertesacker befand, die “Unfähigkeit” der Engländer, Bälle zu gewinnen, sei “sehr schlimm anzusehen”. Es fielen noch die Wörter “desinteressiert” und “verheerend”. Tabea Kemme erkannte in der englischen Leistung bei MagentaTV schlicht “Arbeitsverweigerung”. Nach der Pause agierte England etwas druckvoller, aber weiterhin zaghaft.
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Vor dem Spiel hatte die Degradierung von Trent Alexander-Arnold für Diskussionen gesorgt. Der dynamische Mittelfeldspieler hatte die ersten zwei EM-Partien absolviert, war aber hart kritisiert worden, galt bei vielen als Gesicht der zähen Engländer.
In Spiel drei gegen Slowenien tauschte Trainer Gareth Southgate den Liverpool-Star schließlich gegen Conor Gallagher vom FC Chelsea aus.
ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann wollte von ihrem Experten Moritz Volz wissen, ob sich der Wechsel schon positiv bemerkbar gemacht habe. Die klare Antwort von Volz:
“Nein, aber das habe ich auch nicht erwartet, weil für mich war das nicht das Thema der Engländer, das war nicht das, wo der Schuh drückt.”
Das eigentliche Problem erkannte der Experte eher in der Trägheit des Spiels der Engländer und den großen Abständen zwischen den Mannschaftsteilen. England spiele zu sehr “auf Sicherheit bedacht”.
“Geht’s raus und spielt’s Fußball!” – das zumindest will man den Phil Fodens und Bukayo Sakas in ihren taktischen Fesseln am liebsten zurufen.
Als Gruppenerster der Gruppe C trifft England auf einen der besten Gruppendritten, aus diesem Topf steht unter anderem die Niederlande zur Auswahl.
Slowenien wird als einer der besten Gruppendritten auf den Sieger von Gruppe C treffen.