Der Trend zu der umsatz- statt entfernungsbasierten Vergabe von Meilen setzt sich weiter fort. Bereits letztes Jahr hat der British Airways Executive Club eine umsatzbasierte Meilenvergabe angekündigt. Jetzt wurden die Details bekannt gegeben. Auf Flügen mit British Airways und Iberia gibt es je nach Status zwischen 6 und 9 Avios pro GBP Flugpreis + Zuschläge.
Bisher gibt es je nach Buchungsklasse und Entfernung zwischen 25% (Economy Lowest) und 300% (First Flexible) der Entfernungsmeilen als Avios = Prämienmeilen gutgeschrieben. Bei kurzen Strecken gibt es eine Mindestanzahl an Avios z. B. 125 in Economy Lowest. Zusätzlich gibt es einen Statusbonus in Höhe von 25, 50 oder 100 Prozentpunkten.
Update
Im August wurde bekannt gegeben, dass die Regelung auch für Flüge mit American Airlines gilt.
Für neue Buchungen dem 18. Oktober 2023 ist die Anzahl der Avios weder von der Entfernung noch von der Buchungs-/Reiseklasse abhängig, sondern nur noch vom reinen Flugpreis + Zuschläge (d. h. ohne Steuern & Gebühren) und dem Status im Executive Club:
Dabei sammelt man nicht nur bei der Buchung Avios, sondern auch für Aufpreise in Form von Upgrades, Sitzplatzreservierungen und Gepäck.
Flüge mit Oneword- und auch anderen Partnerfluggesellschaften werden weiterhin nach Buchungsklassen und Entfernung vergeben. Wird ein Ticket aber von British Airways ausgestellt und die Flüge mit den Partnerfluggesellschaften finden unter BA-Codeshare-Flugnummer statt, werden auch hier die Avios umsatzbasiert vergeben. Ebenfalls, wenn man z. B. eine Flug+Hotel-Reise bei British Airways bucht.
Bei den Tier Points ändert sich erst einmal nichts. Diese werden weiterhin nach Reiseklasse und Entfernungskategorie vergeben.
Vor allem Schnäppchenjäger werden mit dem System deutlich weniger Meilen sammeln als bislang. Nachfolgend zwei Beispiele:
Aktuell verkaufen British Airways, American und Co Tickets von Deutschland nach Dallas, Texas für 375€. Der Preis teilt sich wie folgt auf die einzelnen Posten auf:
Wer ein solches Ticket bucht, muss sich künftig mit 67% bis 90 (!) weniger Meilen zufrieden geben:
Besonders hart trifft es hier die Statuskunden im BA Executive Club. Die erhalten bislang bis zu 100% Bonus – und zwar gemessen an der Entfernung. Statt 25% Meilen für Buchungsklasse O sind somit bis zu 125% Meilen drin.
Info
Die Flüge lassen sich in der Regel zum gleichen Preis auch mit AA- oder AY-Flugnummer buchen. Auf diesem Weg sollte es (zumindest vorerst) noch möglich sein, die umsatzbasierte Vergabe zu umgehen.
An wenigen Terminen lässt sich aktuell die British Airways Business Class von München nach Austin für 1.950€ buchen. Das ist kein herausragend guter, aber zumindest ein akzeptabler Preis. Buchungsklasse ist I auf der Langstrecke und J auf dem Zubringer nach London.
Der Gesamtpreis teilt sich wie folgt auf:
Hier können sowohl Viel-, wie auch Wenigflieger mit einer Halbierung der Meilengutschrift rechnen:
Wie so oft wird der Wechsel zu einer umsatzbasierten Vergabe von Meilen damit begründet, dass es für den Passagier einfacher sei, sich die Meilengutschrift für einen Flug auszurechnen. Das würde auch stimmen, wenn man einfach den gesamten Flugpreis x 6 nehmen könnte.
Da aber die Steuern & Gebühren ausgenommen werden und der Flugpreis immer noch in den reinen Flugpreis + Zuschläge aufgeteilt, werden sich geschätzt 80% der Passagiere sich einen zu hohen Wert ausrechnen. Hinzu kommt noch, dass es zwei verschiedene Methoden der Berechnung parallel gibt. Daran wird sich auch nichts in naher Zukunft ändern.
Ein Großteil der Passagiere wird in Zukunft weniger Avios mit BA- & IB-Flügen sammeln. Belohnt werden hier hauptsächlich Vielzahler und nicht Vielflieger. Zur Optimierung der Avios bei gleichem Preis dürfte es sich künftig lohnen, Flüge mit BA-Flugnummer zu vermeiden. Zum Glück kosten Codeshares mit Partner-Airlines oft das Gleiche.
Danke geht an Bernd, der uns diese News via Deal melden gemeldet hat.