In Kanada sind zahlreiche Menschen vor Waldbränden auf der Flucht. In der Provinz Alberta im Westen des Landes erliessen die Behörden Evakuierungsanordnungen für vier Vororte der Stadt Fort McMurray. Darüber hinaus wurden alle Schulen geschlossen und Teile des Highway 63 gesperrt.
Ein Feuer in der Grösse von knapp 290 Quadratkilometern – in etwa die Fläche des Kantons Schaffhausen – bewegte sich demnach auf die Stadt zu. Wie der Sender CBC berichtete, bildeten sich lange Staus auf den Strassen Richtung Süden. Betroffen seien mehr als 6000 Menschen. Insgesamt waren in Kanada nach Angaben der für Waldbrände zuständigen Behörde CIFFC über 230 Feuer aktiv.
Die Stadt Fort McMurray mit knapp 68’000 Einwohnern war 2016 von einem der schwersten Brände ihrer Geschichte heimgesucht worden. Damals zerstörte das Feuer etwa ein Zehntel der für den Abbau von Ölsand bekannten Stadt, der grösste Teil der Innenstadt blieb von den Flammen aber verschont.
Zwar sei das Brandverhalten derzeit extrem, das Feuer sei aber nicht so unberechenbar wie vor acht Jahren, sagte Feuerwehrchef Jody Butz dem Sender CBC. Zur Brandursache war zunächst nichts bekannt.
Auch in der Provinz Manitoba im Osten Kanadas hat sich ein Brand nahe dem Ort Flin Flon seit der vergangenen Woche auf eine Fläche von mehr als 300 Quadratkilometern ausgeweitet, wie der Sender CBC berichtete. In British Columbia an der Westküste mussten am vergangenen Wochenende Tausende Menschen vor einem Brand nahe der Stadt Fort Nelson und dem Indigenengebiet Fort Nelson First Nation flüchten.
Im vorigen Jahr war Kanada von Waldbränden in noch nie gekanntem Ausmass heimgesucht worden. Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten werden.