Posted on: 23/08/2024, 07:32h.
Last updated on: 22/08/2024, 03:35h.
Für den niederländischen Glücksspielkonzern Holland Casino verlief das erste Halbjahr geschäftlich alles andere als ideal. Aus den am Donnerstag präsentierten Geschäftszahlen [Seite auf Niederländisch] geht hervor, dass der Casino-Betreiber in den ersten sechs Monaten einen Verlust von 3,5 Mio. Euro anhäufte.
Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Minus von über 20 Mio. Euro. Im Gegensatz zu 2024 hatte Holland Casio im ersten Halbjahr 2023 noch einen Gewinn von gut 17 Mio. Euro ausgewiesen.
Ein Teil der Verluste dürfte auf den gesunkenen Umsatz zurückzuführen sein. Der Casino-Betreiber musste demnach einen Rückgang um 2,4 % hinnehmen. Hatten die Bruttospielerträge 2023 noch 405,3 Mio. Euro betragen, verringerten sie sich in diesem Jahr auf 395,4 Mio. Euro.
Das Minus resultiert dabei nicht aus sinkenden Besucherzahlen. Diese sind nach Unternehmensangaben sogar gestiegen. Allerdings gaben die Gäste unter dem Eindruck der unsicheren wirtschaftlichen Gesamtlage und der Inflation 2024 weniger Geld aus als zuvor.
Ohne interne Anstrengungen wäre der Verlust vermutlich noch höher ausgefallen. Da durch operative Maßnahmen Kosteneinsparungen von 5,4 Mio. Euro realisiert wurden, konnte das negative Ergebnis noch im Rahmen gehalten werden.
Ein weiterer Faktor für die verschlechterte Bilanz sind deutlich höhere Personalkosten. Diese stiegen von 136,5 Mio. Euro auf 151,5 Mio. Euro und damit um annähernd 11 %.
Hinzukommt die Erhöhung der Glücksspielsteuer in den Niederlanden. Die um 1 % gesteigerte Abgabe verursachte nach Angaben des Betreibers zusätzliche Kosten in Höhe von 3,7 Mio. Euro.
In diesem Zusammenhang warnte Holland Casino-CEO vor der planten weiteren Anhebung:
Unsere Gesamtsteuerbelastung wird dann fast 50 % betragen. Damit sind schwarze Zahlen nicht möglich.
Falls es zur Erhöhung komme, erwarte de Ruiter einen erheblichen Verlust für das Unternehmen. In ihrer Branche könnten Preiserhöhungen nicht angemessen weitergegeben werden. Die einzige Alternative sei eine aggressive Akquise-Kampagne zur Anwerbung neuer Gäste, was für Holland Casino jedoch inakzeptabel sei.
Ungeachtet dessen habe sich das Geschäft mit Spielautomaten sowie im Gastronomiebereich leicht verbessert. So habe das Minus in den terrestrischen Casinos mit 0,5 % in Grenzen gehalten werden können. Weniger gut erging es im Vergleich dazu dem Online-Geschäft von Holland Casino: Dieses sank von 57,3 Mio. Euro auf 48,9 Mio. Euro.