Der Verkauf von Hotelplan ist auf der Zielgeraden, aber der Deal dürfte sich verzögern. Ursprünglich sollte der Verkauf bis Ende 2024 abgeschlossen sein, doch nun scheint klar: Die Übergabe wird sich ins Jahr 2025 ziehen. Das sagt Migros-Chef Mario Irminger in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».
«Es braucht noch ein paar behördliche Abklärungen», so Irminger. «In Grossbritannien zum Beispiel, wo die Hotelplan-Gruppe auch tätig ist, benötigt man bei einem Eigentümerwechsel in der Reisebranche eine behördliche Genehmigung, um Schadenfälle für die Konsumenten zu verhindern.» Deshalb werde die Migros den Verkauf voraussichtlich erst im ersten Quartal 2025 kommunizieren können.
Bereits seit Wochen wird spekuliert, dass ein Konsortium aus der deutschen Dertour-Gruppe und dem Ferienhaus-Vermittler Hometogo den Zuschlag erhalten dürfte. Zwar wollte Irminger keine Details zu den laufenden Verhandlungen preisgeben, doch die Anzeichen verdichten sich, dass diese beiden Unternehmen ernsthafte Interessenten sind.
Eines betont Irminger: Bei der Entscheidung über den Verkauf wird nicht nur der Preis ausschlaggebend sein. «Wir versuchen bei jedem Verkauf, für die Kunden und unsere Mitarbeitenden die bestmögliche Lösung zu finden», sagt er. Die Migros sei bereit, einen niedrigeren Verkaufspreis in Kauf zu nehmen, um Arbeitsplätze zu sichern.
Der umfassende Umbau der Migros hat in den letzten Monaten auch viele kritische Stimmen laut werden lassen. Emotionale Reaktionen von betroffenen Mitarbeitenden seien verständlich, so Irminger. «Ich habe Rückmeldungen erhalten, die kein Verständnis hatten, dass es gerade sie trifft. Ich kann das nachvollziehen.»
Dennoch sei er weiterhin überzeugt davon, dass die getroffenen Entscheidungen notwendig waren. Es habe auch viele positive Rückmeldungen von Mitarbeitenden und Kunden gegeben, die den Umbau als richtig bewerten.
