Die Tennisspielerin Elina Switolina brach nach ihrem Sieg bei Wimbledon in Tränen aus. In ihrer Heimatstadt hatte es kurz zuvor einen verheerenden Angriff gegeben.
Nach einem überzeugenden Sieg in Wimbledon ist die ukrainische Tennisspielerin Elina Switolina noch auf dem Platz in Tränen ausgebrochen. Der Grund ist ein russischer Raketenangriff auf ihre Heimatstadt Kiew, bei dem auch ein Kinderkrankenhaus getroffen wurde.
“Es ist heute ein sehr schwieriger Tag für Ukrainer”, sagte Switolina unter Tränen nach dem Match. “Es war nicht einfach, sich heute auf das Spiel zu konzentrieren. Heute Morgen war es sehr schwierig, die Nachrichten zu lesen und dann auf den Platz zu gehen.”
Die 29-Jährige hatte am Montag ihr Achtelfinale in Wimbledon gegen die chinesische Spielerin Wang Xinyu mit 6:2, 6:1 gewonnen. Doch wie sie nach ihrem Sieg mitteilte, war der Tag für sie alles andere als einfach.
Der schreckliche Anlass für ihre Emotionen waren die jüngsten Entwicklungen in ihrer Heimat Ukraine. Nur wenige Stunden vor dem Spiel hatte Russland Raketen auf die Hauptstadt Kiew abgefeuert. Dabei kamen in der Hauptstadt mindestens 40 Menschen ums Leben, mehr als 80 wurden verletzt.
Auch eine der größten Kinderkliniken in Kiew wurde schwer beschädigt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von 16 Verletzten in dem Krankenhaus, unter ihnen sieben Kinder.
Um den Opfern des Angriffs zu gedenken, trug Switolina bei ihrem Spiel ein schwarzes Schleifchen an ihrem Dress – dafür hatte sie eine Ausnahmegenehmigung erhalten, denn üblicherweise müssen alle Wimbledon-Teilnehmer komplett weiß gekleidet sein.
Die Nummer 21 der Welt sah ihre sportliche Rolle und Verantwortung: “Ich muss auch daran denken, wie ich das für das ukrainische Volk nutzen kann. Zumindest war mein Sieg heute ein kleines Licht, das den Menschen in der Ukraine einen glücklichen Moment beschert hat”, so die Spielerin im Interview.
In den sozialen Medien reagierten zahlreiche Zuschauer mit Zeichen der Solidarität auf die emotionalen Worte. Auch wurde diskutiert, dass Switolina nun im Viertelfinale auf die gebürtige Russin Jelena Rybakina treffen wird.
Rybakina wurde zwar in Moskau geboren, repräsentiert jedoch seit 2018 Kasachstan. “Sie hat ihre Nationalität gewechselt, das bedeutet, dass sie ihr ursprüngliches Land nicht repräsentieren will – also funktioniert es”, antwortete Switolina auf die Frage, ob sie Rybakina die Hand schütteln werde.