Nach etwa einer halben Stunde Gespräch sagt Anna Erhard etwas, wofür sie andere Schweizer Musiker schwer beneiden würden: “In England war es für mich immer viel einfacher als anderswo.” Sie sagt diesen Satz beiläufig, und keine Sekunde glaubt man, Erhard bilde sich etwas darauf ein. Dabei hätte sie allen Grund dazu.
Die in Chur aufgewachsene Singersongwriterin Anna Erhard, 34, ist so big in Britain wie kaum jemand sonst aus der Schweiz. Zur Einordnung: Sophie Hunger hatte einst das Gleiche vor, und, sagen wir es mal so, man darf ihr immer noch viel Glück wünschen. Erhards Songs dagegen laufen mehrmals am Tag im Radio der BBC, sie hat auf der Insel mehr Spotify-Hörer als auf dem europäischen Festland, und kürzlich gab sie bekannt, dass ihr Konzert in einem Indieclub in London ausverkauft ist. Genauso wie zuvor in Brighton, Bristol und Glasgow. Und ja, für Manchester und Leeds gibt es noch Karten – weil die Gigs in größere Clubs verlegt wurden.