Jürgen Klopp hat sich am Sonntag emotional vom FC Liverpool verabschiedet. Der Erfolgstrainer legt nun eine Pause unbestimmter Länge ein. Die Gerüchteküche brodelt zu seiner Zukunft.
Dortmund – Zahlreiche Beobachter und Experten lassen sich dieser Tage mit ihren Prognosen darüber aus, was Jürgen Klopp nach seiner Pause von noch unbestimmter Länge tun wird. Die meisten Stimmen gehen dabei von einer Rückkehr auf einen Posten als Übungsleiter aus. Klopp selbst hat allerdings betont, dass Liverpool durchaus seine letzte Trainerstation gewesen sein kann.
Mit 56 Jahren ist Klopp noch nicht in einem Alter, in dem Trainer üblicherweise an das nahende Karriereende denken. Allerdings ist auch selten, dass Übungsleiter über 20 Jahre mit nur einer kurzen Unterbrechung weniger Monate aktiv sind und dabei lediglich drei höchst intensive Stationen haben – wie Klopp, der beim FSV Mainz 05, Borussia Dortmund und zuletzt in Liverpool regelrechte Epochen geprägt hat.
Dass Klopp dem Profifußball komplett den Rücken kehrt, kann sich indes kaum jemand vorstellen. Vor diesem Hintergrund gab es zuletzt bereits Gerüchte von der Insel, Borussia Dortmund plane eine Rückholaktion von Klopp. Demnach sei der Champions-League-Finalist daran interessiert, den ehemaligen Meistertrainer als „Head of Football“ zu engagieren.
Konkretisiert haben sich diese Meldungen bis dato nicht, ob sich das noch ändert, sei dahingestellt: Der BVB hat sich schließlich mit Sportgeschäftsführer Lars Ricken und dem Technischen Direktor Sven Mislintat zusätzlich zum Sportdirektor Sebastian Kehl neu aufgestellt. Das Trio soll langfristig zusammenarbeiten, wobei Kehl dafür Avancen des VfL Wolfsburg widerstehen und einen neuen Vertrag erhalten müsste.
Aus England gibt es nun aber auch anderslautende Gerüchte um eine mögliche Zukunft von Klopp in Dortmund. Gary Lineker, eine Legende der englischen Nationalmannschaft, die nach der aktiven Laufbahn eine erfolgreiche Medienkarriere gestartet hat, hat sich dazu im Podcast ‚The Rest is Football‘ geäußert.
„Ich bin gespannt, was Jürgen Klopp als Nächstes macht. Ich bin sicher, dass er eine Auszeit nimmt, weil ich ihm abnehme, wenn er sagt, dass er keine Energie mehr hat“, sagte Lineker. „Es wird einen Kampf um seine Dienste geben“, ist der Moderator überzeugt. „Ich habe ein kleines Gerücht gehört, dass er womöglich Präsident von Borussia Dortmund wird. Das wäre großartig.“
Seit November 2022 fungiert Reinhold Lunow als Präsident des BVB, der seinerzeit auf Reinhard Rauball folgte. Die Amtszeit von Lunow läuft bis Herbst 2025. Rund um den Klub galt bisher als wahrscheinlich, dass Hans-Joachim Watzke nach seinem Ausscheiden aus der Geschäftsführung ins Amt des Präsidenten wechseln soll.
Ob sich Klopp die Rolle des Präsidenten von Borussia Dortmund vorstellen kann, die kaum konkrete Kompetenzen in Bezug auf die Profimannschaft beinhaltet, ist derzeit unklar. Die Verantwortlichen könnten im Rahmen des Champions-League-Finals gegen Real Madrid am 01. Juni vorfühlen.
Klopp wird auf der Tribüne des Wembley-Stadions mit den Schwarzgelben fiebern. Die Einladung erfolgte dem Vernehmen nach durch Watzke, mit dem Klopp eine enge Freundschaft verbindet. Schon deshalb ist kaum vorstellbar, dass sich die beiden bezüglich ihrer Zukunftspläne in die Quere kommen könnten.