Nach 12 Jahren sitzt Spanien erneut am europäischen Fußball-Thron. Das Team von Trainer Luis de la Fuente feierte im Endspiel einen dramatischen 2:1-Erfolg gegen England.
Nach einer eher actionarmen ersten Halbzeit überschlugen sich im zweiten Abschnitt die Ereignisse. Den entscheidenden Treffer erzielte der eingewechselte Mikel Oyarzabal in der 86. Spielminute. Für Spanien ist es der bereits vierte Triumph bei einer Europameisterschaft.
Damit liegen die Spanier nun einen EM-Titel vor Gastgeber Deutschland. Englands Erfolgsträume wurden hingegen ein weiteres Mal zerschlagen. Das “Mutterland des Fußballs” wartet weiterhin auf den ersten EM-Erfolg.
In der intensiven Anfangsphase versuchten die Spanier mit ihrer typischen Spielweise (Ballbesitz, Ballbesitz, Ballbesitz) die Partie zu kontrollieren, während die “Three Lions” mit schnellen Vorstößen zum Erfolg kommen wollten. So kam es auch zur ersten kleinen Gelegenheit: Kyle Walker (15. Minute) rückte gefährlich über die rechte Seite vor, seinen Querpass konnte die spanische Defensive aber entschärfen.
Das Spiel wurde ruppiger. Der französische Schiedsrichter François Letexier avancierte zum Hauptakteur. Bereits in der ersten halben Stunde wurden beide Top-Scorer, Dani Olmo und Harry Kane, mit Gelb verwarnt. Immer wieder ergaben sich kurzfristig offene Räume. Bis zum ersten Torschuss der Partie dauerte es aber bis zur Nachspielzeit: Phil Foden (45.+1) prüfte Unai Simón.
Fußball-Fans hofften im zweiten Abschnitt auf etwas mehr Tempo, Spanien kam dem Wunsch sofort nach. Der erst 17-jährige Lamine Yamal setzte Nico Williams (47.) perfekt in Szene und der Flügelflitzer brachte den leichten Favoriten nur 69 Sekunden nach Wiederanpfiff in Führung. Olmo hatte nur wenige Momente später sogar die Chance auf das 2:0.
England rückte nun weiter nach vorne, die guten Chancen hatte aber “La Furia Roja”. Sowohl Kapitän Álvaro Morata (55.) als auch Torschütze Williams (56.) hätten den Vorsprung beinahe verdoppelt. Jetzt nahm die Partie vor den Augen von Prinz William und König Felipe richtig Fahrt auf. England-Star Jude Bellingham (64.) sowie “Wunderkind” Yamal (66.) sorgten für sehenswerte Aktionen.
Spanien hatte das Chancen-Plus, den Engländern gelang aber das Comeback. Bukayo Saka mit dem Pass zu Bellingham, der legte punktgenau auf Cole Palmer (73.) und der Chelsea-Profi erzielte den Ausgleich zum 1:1. Alles war wieder offen. 82. Minute: Yamal mit der nächsten spanischen Großchance, Jordan Pickford hielt seine Vordermänner aber im Spiel.
Als sich das gesamte Berliner Olympiastadion schon auf die Verlängerung vorbereitete, stach die spanische Offensiv-Maschine doch noch mal zu. Nach einer schönen Passkombination landete der Ball beim eingewechselten Mikel Oyarzabal (86.). Diesmal hatte Pickford keine Chance. Englands letzte große Chance (90.) kam nach einem Eckball, Olmo rettete aber auf der Linie.
Fußball-EM 2024 (Finale)
Spanien – England 2:1 (0:0)
Olympiastadion Berlin, Publikum: 70.033 (ausverkauft), SR: François Letexier (Frankreich)
Tore:
Spanien: Simón – Cucurella, Laporte, Le Normand (83. Nacho), Carvajal – Fabián, Rodri (46. Zubimendi) – Williams, Olmo, Yamal (89. Merino) – Morata (68. Oyarzabal)
England: Pickford – Guéhi, Stones, Walker – Shaw, Rice, Mainoo (70. Palmer), Saka – Bellingham, Foden (89. Toney) – Kane (61. Watkins)
Gelbe Karten: Olmo bzw. Kane, Stones, Watkins