Englische Fans haben Berlin bereits eingenommen.Bild: keystone
50’000 englische Fans werden am Sonntag für den EM-Final im Olympiastadion in Berlin erwartet: Sie werden sich nur 8000 Spaniern gegenübersehen.
Im bevorstehenden Final gegen England gilt Spanien als Favorit. Aber die Briten haben sich vielleicht schon einen entscheidenden Vorteil verschafft.
«Am Sonntag im Stadion werden wir mehr als 50’000 Engländer und 8000 Spanier sehen, obwohl halb Spanien nach Berlin kommen will», wetterte Journalist Manu Carreño in der Sendung El Larguero, die er auf dem spanischen Radiosender Cadena Ser moderiert. Er befürchtet eine Invasion des Olympiastadions durch die Fans der Three Lions, die schon bei den vorherigen Spielen sehr präsent waren. Ein anderer spanischer Radiosender, Cope, berichtet ähnliches:
«Laut Quellen aus dem RFEF (dem spanischen Verband) könnten sich mehr als 50’000 englische Fans auf den Tribünen befinden. Mehr als fünfmal so viel als spanische Fans.»
Die spanischen Fans werden heute Abend in der Unterzahl sein.Bild: keystone
Auf der eigenen Website behauptet Cadena Ser, dass der spanische Verband nur 7000 Tickets für seine Fans erhalten hat. Das ist in der Tat nicht viel, wenn man bedenkt, dass das Stadion 70’000 Zuschauer fasst. Das bedeutet auch, dass viele Bewerber auf der Strecke bleiben.
Diese geringe Quote brachte David Cebollada, den Vorsitzenden des spanischen Fanclubs La Marea Roja, in der Sendung auf die Palme:
«Das ist ein echter Skandal. Wir arbeiten seit zwölf Jahren daran und es gibt Partner, die einen bezahlten Flug und ein bezahltes Hotel haben, aber keinen Zugang zum Stadion bekommen.»
David Cebollada bei Cadena Ser
Die Engländer sind zahlreich an die bisherigen EM-Spiele gereist. Bild: keystone
Wie RMC Sport berichtet, kritisiert Cebollada die UEFA-Politik des Weiterverkaufs von Plätzen, da diese nicht systematisch an die Finalisten zurückgegeben wurden. Auch die Undurchsichtigkeit dieses Online-Ticketsystems steht in der Kritik. «Sie haben Codes verschickt und ich weiss nicht, wer sie erhalten hat. Ein paar sind bei unserem Fanclub angekommen. Für die ersten drei Spiele konnten wir Tickets kaufen, aber von da an haben uns die UEFA und die RFEF im Stich gelassen», bedauert er.
Doch beide Verbände wollen keine Verantwortung tragen für die fehlenden spanischen Tickets, wie diverse Medien berichten. «Hier muss jemand erklären, was passiert ist. Ich weiss nicht, wer. Ich weiss nicht, wer schuld ist», ereifert sich der Radiomoderator Manu Carreño.
Es ist auch nicht bekannt, wie die englischen Fans es ihrerseits geschafft haben, an derart viele Tickets zu gelangen. Offensichtlich waren sie einfallsreicher und schneller als ihre Gegner. Die spanischen Fans können nur hoffen, dass ihre Spieler sie auf dem Spielfeld rächen.
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Video: watson
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Die 21-Jährige hielt sich im Final mit den besten acht Schützinnen der Qualifikation von Anfang an im Spitzenfeld. Sie hielt dem Druck auch im weiteren Verlauf des Wettkampfs stand.