Der britische Verteidigungsminister John Healey hat in der vergangenen Woche erstmals im neuen Amt Schottland besucht. Dabei ging er an Bord eines der vier Atom-U-Boote der „Vanguard“-Klasse, das sich auf der Patrouillenrückfahrt in seinen Heimathafen HM Naval Base Clyde an der schottischen Westküste befunden hat.
Da die nukleare Abschreckung der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliegt, werden die Namen der auf Patrouillenfahrt befindlichen Unterseeboote nicht kommuniziert. Die Royal Navy hat lediglich mitgeteilt, dass sich immer mindestens ein Atom-U-Boot auf einer „Continuous-At-Sea-Deterrent“-Mission (CASD) befindet.
„Unsere neue Regierung“, so Minister Healey, „steht standhaft zu unserer Verpflichtung zur nuklearen Abschreckung im Interesse des Vereinigten Königreiches und unserer NATO-Verbündeten. Unser ‚triple-lock‘ wird Großbritannien in den kommenden Generationen schützen.“ Eine neue „Strategic Defence Review“ werde gerade redigiert.
Unter das sogenannte „triple-lock“ der Labour-Regierung fallen erstens der Neubau von vier Atom-U-Booten der „Dreadnought“-Klasse auf der BAE Systems Werft in der nordenglischen Hafenstadt Barrow-in-Furness, zweitens die Beibehaltung der kontinuierlichen nuklearen Abschreckung unter Wasser 24/7 und drittens schließlich die beständige Modernisierung der künftigen U-Boote zur Sicherung des Landes.
„Ich“, so Minister Healey weiter, „bin entschlossen, den Verteidigungssektor zu einer Grundlage für Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand in ganz Schottland zu machen.“ Laut Ministry of Defence existieren mehr als 40.000 Jobs in UK allein im Bereich der nuklearen Verteidigung.
Die vier 15.000-Tonnen-Boote der „Vanguard“-Klasse sind zwischen 1986 und 1999 gefertigt worden, verfügen über eine Besatzung von je rund 140 U-Boot-Fahrern und sind mit je 16 atomaren Interkontinentalraketen vom US-Typ „Trident“ D5 bewaffnet. Die „Dreadnought“-Klasse soll ab den frühen 2030er Jahren nach und nach in Dienst gestellt werden.
Dr. Gerd Portugall