Leichen müssen spätestens nach 30 Tagen in eine Gefriereinheit verlagert werden. Wie sich nun herausstellt, haben sich einige englische Krankenhäuser nicht an diese Regel gehalten.
Einige Krankenhäuser in England sollen offenbar unzureichend Platz für die Kühlung von Leichen haben und diese zum Teil bei zu hohen Temperaturen lagern. Das meldet die britische Zeitung “The Independet”.
Wie das britische Blatt berichtet, müssen Leichen laut der Human Tissue Authority (HTA) nach spätestens 30 Tagen in gefrorene Einrichtungen verlagert werden – je nach Bedingung des Körpers mitunter auch schon nach kürzerer Zeit. Jedoch würden einige Krankenhäuser diese Vorgaben aufgrund von mangelnden Gefriereinheiten missachten.
In einem Fall aus dem vergangenen Jahr soll eine Leiche sogar nach mehr als 70 Tage bei zu hoher Temperatur gelagert worden sein, obwohl der zuständige Gerichtsmediziner den Körper bereits freigegeben hatte. In einem anderen Fall sei eine Leiche 47 Tage lang nicht in eine entsprechende Einheit verlagert worden – auch diese Leiche sei bereits von einem Gerichtsmediziner freigegeben worden. In beiden Fällen hätten die Leichen bereits Verwesungserscheinungen gehabt.
Auch in anderen Krankenhäusern – etwa am King’s College Hospital in London – seien einige Fälle von verwesenden Leichen bekannt geworden. Wie “The Independet” unter Berufung auf eine Untersuchung der HTA berichtet, sollen mehrere Leichen über 30 Tage lang aufbewahrt worden sein. Auch am King’s College Hospital seien an den Leichen Spuren der Verwesung festgestellt worden.
Inzwischen sollen die betroffenen Krankenhäuser ihre Kapazitäten für Gefriereinheiten zur Aufbewahrung von Leichen jedoch erweitert haben. Eine Sprecherin des King’s College Hospitals sagte “The Independet” etwa: “Nach einem Bericht der HTA haben wir unsere Kapazitäten für die Bestattungsvorsorge signifikant erweitert”.