Englische TV-Experten haben Stürmer Harry Kane nach seinem enttäuschenden EM-Finale in Schutz genommen. „Es würde mich wundern, wenn nicht herauskäme, dass Harry irgendeine Art von Verletzung hatte und sich selbst zusammengeflickt hat, um auf das Spielfeld zu kommen“, sagte der frühere Nationalspieler Gary Neville beim TV-Sender Sky Sports News. „Er hat während des Turniers nie wie er selbst ausgesehen.“
Die Leistungen des Angreifers vom FC Bayern München „reichten bei weitem nicht an das Niveau heran, das er sich vorgenommen hatte“. Der 30-Jährige konnte während des gesamten Turniers nur selten überzeugen, obwohl er mit drei Toren zu den besten Torschützen zählte. Im Endspiel in Berlin gegen Spanien (1:2) hatte der Torjäger nur einen Ballkontakt im gegnerischen Strafraum und wurde in der 61. Minute ausgewechselt.
Neville: „Könnte Fragen aufwerfen“
„Der Kapitän bewegte sich nach seiner Auswechslung zielstrebiger als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt des Abends“, schrieb der „Guardian“. Neville nahm dagegen auch Trainer Gareth Southgate in die Pflicht: „Wenn sich herausstellt, dass er sich in den letzten Wochen selbst zusammengeflickt hat, könnte das noch mehr Fragen aufwerfen, warum er aufgestellt wurde.“
Ferdinand: „Man muss gewinnen“
Andere Experten gingen in ihrer Kritik am Coach, dessen Zukunft nach dem erneut verlorenen EM-Finale ungewiss ist, noch weiter. „Du musst deine Spieler auf den bestmöglichen Positionen spielen lassen, die ihnen liegen und von denen sie profitieren“, sagte der frühere Abwehrspieler Rio Ferdinand in der BBC. Bei den Bayern habe Kane schnelle Flügelspieler an seiner Seite, die immer wieder in den Rücken der Abwehr liefen.
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„Wir haben nach der Gruppenphase gesagt, dass man bei der Menge an Talent, die wir in dieser Mannschaft haben, gewinnen muss, wenn man konservativ spielen will“, befand der 45-Jährige. „Andernfalls wird es seziert und als ziemlich negativer Ansatz betrachtet.“ (dpa/bv)