Nach zwei Wochen auf Sparflamme kann der Wochenrückblick in der ersten Juliwoche den Gas-Hahn wieder voll aufdrehen. Die zweite Jahreshälfte beginnt mit Status-Matches, Bonuspunkten, Meilen-Entwertungen und zwei große Sales von SAS und Qatar Airways (unter freundlicher Mithilfe von Iberia). Am Ende beschäftigen wir uns mit den größten Zauberkünstlern der Lüfte – den unsichtbaren Flugbegleitern von Air France.
Nur ein paar Wochen nach dem Status Match von SAS EuroBonus zu Lufthansa Miles&More ist die Anerkennung nun auch in die umgekehrte Richtung möglich. Status-Inhaber bei Miles&More oder Turkish Airlines können sich ihren Status nun bei SAS anerkennen lassen. Darüber hinaus sind auch Mitglieder der Oneworld-Programme von British Airways und Turkish Airlines eingeladen, sich bald mit Eurobonus Silber oder Gold zu schmücken. Hintergrund ist der anstehende Allianzwechsel von SAS. Ab dem 1. September wechselt das Star-Alliance-Gründungsmitglied ins SkyTeam.
Passend zum Match hat SAS auch direkt einen großen Sale in der Premium Economy gestartet. Mit Abflug von Deutschland geht es ab 675€ zu allen klassischen Zielen in den USA. Die Preise von skandinavischen Flughäfen sind allerdings nochmal so viel günstiger, dass sich in vielen Fällen die Anreise auf eigene Kosten lohnt. Die Kollegen von travel-dealz.com haben noch ein wenig tiefer gegraben und festgestellt, dass sich die Preise sogar mit Abflug von Teneriffa, Gran Canaria und Mallorca realisieren lassen.
Reisezeitraum: November 2024 bis März 2025
Bereits in der Vergangenheit war es ein paar mal der Fall, dass Iberia Tickets von Bündnispartner Qatar Airways über seine Webseite deutlich günstiger verkauft hat, als es direkt bei der Fluggesellschaft aus Doha möglich gewesen wäre. Der Vorteil liegt nicht nur in der Ersparnis von knapp 1.000€. Hinzu kommt, dass bei Buchung über Iberia der Lounge-Zugang inkludiert ist, den Qatar Airways sich sonst einiges extra kosten lässt. Mögliche Ziele für diesen Deal liegen im Oman, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Abflug ist von Frankreich und Portugal möglich.
Reisezeitraum: Juli bis Dezember 2024
Die EU-Kommission hat sich in den letzten Monaten eingehend mit der Übernahme der (noch) staatlichen Fluglinie ITA Airways durch die Lufthansa-Group auseinandergesetzt. Die deutsche Vertretung der Wettbewerbshüter gab am Mittwoch grünes Licht für den Plan. Was für den Lufthansa-Vorstand um Carsten Spohr ein Erfolg ist, dürfte bei Verbrauchern gemischte Gefühle hervorrufen. In der Vergangenheit (insbesondere in den Vereinigten Staaten) zeigte sich häufig, dass durch Übernahmen dieser Art die Preise – sowohl für Flüge, als auch für Extras wie Aufgabegepäck – steigen, da es weniger Wettbewerb gibt.
Schon seit langem lassen die Punkte aus Deutschlands liebsten Bonusprogramm Payback in Deutschlands liebstes Vielfliegerprogramm Miles&More übertragen. Dabei gibt es normalerweise 1 Prämien-Meile für 1 übertragenen Payback-Punkt. Hin und wieder gewährt das Treueprogramm der Lufthansa bei diesen Transaktionen einen Meilenbonus: Wer im Juli Punkte in Meilen umwandelt, erhält eine 30% höhere Gutschrift als üblich. Auf diese Weise lassen sich bis zu 250.000 Payback-Punkte in 325.000 Miles&More-Meilen umwandeln, denn der Bonus ist auf 75.000 Meilen begrenzt.
Aktionszeitraum: Juli 2024
Während der British Airways Executive Club eine der attraktivsten Möglichkeiten bleibt, einen Oneworld-Status zu erfliegen, wird er zunehmend unattraktiv, um Prämien-Meilen einzulösen. Die Preise für Tickets mit Partnerairlines wurden teilweise fast verdoppelt, insbesondere amerikanische Inlandsflüge mit American und Alaska Airlines sind bemerkenswert unattraktiv geworden. Immerhin kann seine Avios weiterhin gut für Upgrades einsetzen – oder sie ohne Wertverlust zu Iberia oder Qatar Airways transferieren.
Aktionszeitraum: Juli 2024
Als der Autor dieser Zeilen im vergangenen Oktober mit Air France von Vietnam nach Paris flog, war er sehr beeindruckt, zwischen Bangkok und Dubai nicht einen Flugbegleiter in der Premium-Economy-Kabine gesehen zu haben. Im Review des Produkts von Redaktionsleiter Peer stellt sich heraus, dass diese Tarnleistung kein Einzelfall war. Und dabei ist der Zynismus über den (ausbleibenden) Service noch das geeignetste Mittel, den schmerzenden Rücken – durch die häufig kritisierten Sitze dieser Reiseklasse – vergessen zu lassen.