Golf
Olympiasieger Xander Schauffele ist der große Gewinner der 152. British Open. Der 30 Jahre alte Amerikaner feierte im schottischen Troon zwei Monate nach seinem Premierenerfolg bei der PGA Championship den zweiten Triumph bei einem Major-Turnier. Sepp Straka, im Vorjahr sensationell Zweiter, belegte Rang 22.
Schauffele setzte sich mit einem Gesamtergebnis von 275 Schlägen gegen den Amerikaner Billy Horschel und den Engländer Justin Rose (beide 277 Schläge) durch. Für den Sieg bei dem traditionsreichen Turnier erhielt der Kalifornier ein Preisgeld von 3,1 Millionen US-Dollar (2,85 Millionen Euro) und die Siegertrophäe Claret Jug, eine silberne Weinkanne.
Schauffele meisterte die schwierigen Bedingungen auf dem anspruchsvollen Par-71-Kurs an der schottischen Westküste am besten. Böiger Wind, tiefe Sandbunker sowie extrem harte und wellige Fairways und Grüns verlangten den Spielern an vier Tagen alles ab. Vor dem Triumph bei der British Open hatte er bereits acht PGA-Turniere gewonnen. 2021 holte er bei dem Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille für die USA.
„Ich kann es nicht erwarten, daraus zu trinken“, sagte Schauffele. „Seinen Namen ausgesprochen mit dem Zusatz ‚Open Champion‘ dahinter zu hören ist etwas, von dem ich sehr lange geträumt habe.“ Zwischenzeitlich hatte auch sein Flight-Partner Rose auf der Schlussrunde die Führung inne. Mit einem Schlaggewinn auf dem letzten Loch gelang Schauffele aber die Entscheidung. „Er ist ein eiskalter Konkurrent, einer der besten Spieler der Welt – da war es schwer mitzuhalten“, meinte Rose.
Sepp Straka erlebte bei den 152. British Open eine wechselhafte Schlussrunde.
Strakas Schlussrunde war wie sein gesamtes Turnier von Aufs und Abs geprägt. Österreichs Nummer eins spielte mit vier Birdies und vier Bogeys (Schlaggewinnen bzw. Schlagverlusten) eine Par-Runde, schob sich damit aber von Rang 33 nach Tag drei im Schlussklassement noch nach vorne.
Am Ende wurde es 13 Schläge hinter dem Sieger sein zweitbestes Ergebnis bei den Open Championship und das viertbeste seiner Karriere bei einem Major. Auf die Top Ten fehlten Straka genau die vier Schläge, die er über dem Platzstandard lag. „Im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden“, resümierte Straka sein Open-Abschneiden im Interview mit dem Fachportal Golfpost.de. „Ich habe ziemlich gut gespielt teilweise und teilweise leider auch nicht so gut.“
Tiefer Frust herrschte bei US-Superstar Tiger Woods und dem Weltranglistenzweiten Rory McIlroy aus Nordirland. Beide erlebten bei der 152. British Open ein sportliches Debakel und schieden nach nur zwei Tagen vorzeitig aus. Der inzwischen 48 Jahre alte Woods zog nach der schwachen Leistung sofort Konsequenzen und erklärte seine Saison für beendet. An ein Karriereende denkt Woods, der nach dem schweren Autounfall vom Februar 2021 und den zahlreichen Operationen körperlich immer noch Probleme hat, aber noch lange nicht.