Italien bezwingt Belgien in der Nations League knapp, Frankreich spielt im Hochrisikospiel gegen Israel remis. England und Österreich arbeiten am Aufstieg.
Der deutsche Trainer Domenico Tedesco hat mit der belgischen Fußball-Nationalmannschaft den nächsten bitteren Dämpfer kassiert. In der Nations League unterlagen die Belgier 0:1 (0:1) gegen Italien und blieben damit auch im vierten Spiel in Serie ohne Sieg. Mit nur vier Punkten aus fünf Spielen kann Belgien nicht mehr das Viertelfinale erreichen, der Druck auf Tedesco nimmt weiter zu.
Sandro Tonali (11. Minute) traf für die Italiener, die sich im Gegensatz zum Gegner vorzeitig für die K.o.-Runde qualifizierten. Während es für den viermaligen Weltmeister am Sonntag im direkten Duell gegen Frankreich um den Gruppensieg geht, kann das Tedesco-Team mit einer hohen Niederlage in Budapest gegen Schlusslicht Israel (beide 20.45 Uhr) sogar noch direkt in die B-Liga absteigen.
In Brüssel starteten die Gäste dominant – und belohnten sich früh durch den Treffer von Tonali (Newcastle United). Mit dem Verlauf der ersten Halbzeit fanden die Gastgeber dann besser in das Spiel, zwingende Chancen blieben aber Mangelware. In Durchgang zwei erhöhten die Belgier weiter den Druck, es war nun eine komplett offene Begegnung.
Beim Hochrisikospiel zwischen Frankreich und Israel (0:0) im Stade de France von Paris kam es zu kleineren Zwischenfällen. Staatschef Emmanuel Macron musste auf der Tribüne mit ansehen, wie sich rund 50 Personen in der ersten Halbzeit des Nations-League-Spiels eine Rangelei in der Nordkurve lieferten.
Bei den Zusammenstößen waren auch Fans mit israelischen Fahnen beteiligt, wie auf Videos zu sehen war. Die Sicherheitskräfte und Polizisten griffen schnell ein und trennten die beiden Gruppen. Der Vorfall dauerte gut zwei Minuten.
Sportlich lieferte die “Équipe Tricolore” ohne ihren Superstar Kylian Mbappé eine enttäuschende Vorstellung ab. Frankreich steht zwar durch den Punktgewinn im Viertelfinale, im Kampf um den Gruppensieg verschlechterte sich aber die Ausgangsposition, denn Italien vergrößerte den Vorsprung auf drei Zähler.
In der Gruppe B hat die englische Nationalmannschaft der personellen Absagewelle getrotzt und den direkten Aufstieg in die A-Liga in der eigenen Hand. Die zukünftige Mannschaft des deutschen Teammanagers Thomas Tuchel gewann 3:0 (1:0) in Griechenland. Mit zwölf Zählern kletterten die Engländer damit an den punktgleichen Griechen vorbei auf Platz eins.
Stürmer Ollie Watkins (7.), der von Interimstrainer Lee Carsley überraschend den Vorzug vor Bayern-Star Harry Kane erhielt, brachte die Gäste in Führung. In der Schlussphase sorgten ein Eigentor von Griechenlands Torwart Odisseas Vlachodimos (78.) und ein Treffer mit der Hacke von Curtis Jones (82.) für die Entscheidung.
Damit geht es am letzten Spieltag der Gruppe B2 in einem Fernduell um Platz eins. England trifft am Sonntag auf den alten Rivalen Irland, Griechenland muss nach Finnland (beides 18.00 Uhr). Im Vorfeld der Begegnung hatte der verspätete Starttermin Tuchels mit der Nationalmannschaft für Unverständnis gesorgt, sah die englische Presse darin den Grund für das Fernbleiben zahlreicher Stars.
Auch Österreich ließ sich nicht von den internen Unruhen beirren und nahm Kurs auf den direkten Aufstieg. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick setzte sich mühelos nach langer Überzahl in Kasachstan mit 2:0 (2:0) durch.
Österreichs Christoph Baumgartner feiert ein Tor
Leipzigs Christoph Baumgartner war in Almaty mit dem Führungstreffer (15.) sowie der herausgeholten Roten Karte gegen Aleksander Maroschkin (23./Notbremse) der entscheidende Mann im östlichsten Länderspiel der 122-jährigen Geschichte des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB). Der Freiburger Michael Gregoritsch (25.) verwandelte den fälligen Freistoß aus rund 20 Metern sehenswert. Anschließend geriet der Sieg der Österreicher kaum noch in Gefahr.
Mit drei Siegen und einem Remis liegt die Elf von Rangnick auf Rang eins der Gruppe B3. Nur der Tabellenerste steigt direkt in die Liga A auf, mit einem Sieg im abschließenden Heimspiel gegen die Slowenen am Sonntag (18.00 Uhr) hat Österreich dies in der eigenen Hand.
Vor der Partie hatte der Ärger im Verband die Schlagzeilen bestimmt. Wegen der geplanten Abberufung des ÖFB-Geschäftsführers Bernhard Neuhold am Ende des Jahres wurden Rangnick und der Spielerrat um David Alaba beim Präsidium vorstellig. Für ihre Einmischung wurden die Spieler gerüffelt. Rangnick prangerte anschließend in einer aufsehenerregenden Brandrede die Missstände beim Verband an.