Die Briten gingen als klarer Favorit in die Partie gegen Deutschland.
Bislang hatten sie jedes ihrer Spiele mit 20 Punkten oder mehr gewonnen. Auch die deutsche Mannschaft war in der Vorrunde beim 55:76 chancenlos gewesen.
Doch das DBB-Team hat im Turnierverlauf zusehends an Selbstvertrauen gewonnen, auch die Automatismen funktionierten von Spiel zu Spiel besser.
Der Viertelfinal-Erfolg gegen Spanien ließ die Deutschen furchtlos auftreten. Das machte sich zu Beginn der Partie bemerkbar.
Überraschend führte die Mannschaft nach dem ersten Viertel mit 11:10.
Thomas Böhme eröffnete das zweite Viertel mit einem Dreier und baute den Vorsprung sogar aus.
Auch danach hielt Deutschland die Begegnung lange offen und führte nach einem Dreier von Nico Dreimüller (21:20) und einem Treffer von Matthias Güntner (23:22) erneut.
Erst in der letzten Minute des Viertels konnten sich die Briten dank Lee Manning und Philip Pratt einen hauchdünnen Vorsprung erarbeiten, so dass es mit 28:24 in die Halbzeitpause ging.
Nach der Unterbrechung erlebten die Zuschauer in der Bercy Arena eine vollkommen andere Partie.
Der Treffer von Dreimüller zum 26:28 sollte für lange Zeit der letzte Erfolg für die Mannschaft von Trainer Michael Engel sein.
Während die Körbe bei den deutschen Spielern nicht mehr fallen wollten, drehte bei den Briten jetzt vor allem Gregg Warburton richtig auf. Er versenkte von den verschiedensten Positionen und führte sein Team zu einem 14:0-Lauf.
Mit 48:32 ging es ins letzte Viertel.
Im Schlussabschnitt nahm die Begegnung weiterhin einen einseitigen Verlauf. Deutschland hatte den Briten nicht mehr viel entgegenzusetzen.
So stand am Ende doch wieder ein hoher Sieg der Gold-Favoriten zu Buche. Mit einem 71:43 zog Großbritannien ins Finale ein.
Für Deutschland war aber ohnehin die Halbfinal-Teilnahme schon ein Erfolg. Erstmals seit Barcelona 1992 stehen die deutschen Männer wieder unter den besten Vier.
Und noch lebt der Medaillentraum. Am Samstag um 16 Uhr geht es für das Team gegen die USA oder Kanada um Bronze.