Posted on: 07/08/2024, 10:29h.
Last updated on: 07/08/2024, 10:31h.
In Singapur müssen einheimische Spieler einen Eintrittspreis von 150 SGD (103 Euro) pro Casino-Besuch bezahlen. Die seit dem Jahr 2019 geltende Regel war von dem für das Glücksspiel zuständigen Innenministerium für fünf Jahre festgelegt worden. Anfang April vergaß die Behörde allerdings die turnusmäßige Verlängerung der Laufzeit.
Bis 2019 hatten die Casino-Eintrittspreise in Singapur bei jeweils 100 SGD gelegen. Hinzukam die Möglichkeit für Spieler, für ihre Besuche der Spielstätten eine jährliche Pauschale von 2.000 SGD zu bezahlen. Im Rahmen einer Anpassung hatte die Regierung diese Sätze mit fünfjähriger Befristung um 50 % auf den aktuellen Stand angehoben.
Das Ministerium machte den Fehler im Rahmen einer Erweiterung der Bestimmungen zum Glücksspiel [Seite auf Englisch] in dem Stadtstaat selbst publik. Darin erklärte die Behörde:
Es war immer die Absicht der Regierung, die höheren Eintrittsgebühren über den Fünfjahreszeitraum hinaus beizubehalten. Die MHA hatte jedoch das Auslaufen der Verordnung von 2019 übersehen, und die Einreisegebühren fielen am 4. April 2024 automatisch auf die niedrigeren Sätze zurück.
Das Versehen war von den Beamten nach einem Hinweis Anfang Mai erkannt worden. Daraufhin wurden die Eintrittspreise für Einheimische korrigiert und wieder auf 150 beziehungsweise 3.000 SGD angehoben.
Das Versehen hatte allerdings keine praktischen Folgen. Demnach erhoben die beiden Spielstätten in Singapur vom 4. April bis zum 7. Mai 2024 weiterhin die bis dahin geltenden Eintrittspreise für den Casino-Besuch.
Laut Innenministerium wurden auf diese Weise etwa 4,4 Mio. SGD über die gesetzlich festgelegten Eintrittsabgabensätze eingenommen. Damit diese Zusatzeinnahmen in der Finanzkasse verbleiben, erweiterte die Regierung ihren Entwurf zum Glücksspielgesetz.
Mit der Erweiterung des bestehenden Glücksspielgesetzes will die Regierung zum einen den Schutz gefährdeter Spieler stärken. Zum anderen sollen die beiden Casinos Resorts World Sentosa und Marina Bay Sands künftig untereinander leichter Kundendaten austauschen können. Auf diese Weise sollen Verdachtsfälle von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und illegalem Waffenhandel schneller erkannt werden.
Durch die Maßnahme der Regierung sollen die höheren Eintrittsgelder, die während des einmonatigen Zeitraums erhoben wurden, für gültig erklärt werden. In diesem Fall könnten die Casinos keine Rückzahlung verlangen und müssten die zu viel gezahlten Beträge nicht mit den betroffenen Spielern abrechnen.
Das Gesetz befindet sich nun in erster Lesung im Parlament. Im Falle der erwarteten Bestätigung könnte es bereits in einigen Wochen in Kraft treten.