Der “All England Lawn Tennis and Croquet Club” im Londoner Stadtteil Wimbledon öffnet wieder seine Pforten für das dritte Grand-Slam-Turnier in diesem Jahr, das vom 1. Juli bis zum 14. Juli 2024 stattfindet. Die Wimbledon Championships sind wohl das traditionsreichste und zugleich prestigeträchtigste Tennisturnier überhaupt. Tennisgrößen wie Novak Djokovic, Carlos Alcaraz, Alexander Zverev und Iga Swiatek winken Preisgelder von insgesamt 50 Millionen Pfund (circa 60 Millionen Euro).
In Deutschland und Österreich laufen die Matches ab diesem Jahr exklusiv beim Pay-TV-Anbieter Amazon Prime Video. In Großbritannien und der Schweiz schauen Sie hingegen alle Matches kostenlos im Free-TV und Live-Stream. Die Tennisübertragung von dort ist hierzulande aber normalerweise nicht zugänglich. Wie Sie per VPN-Dienst die Wimbledon Championships 2024 dennoch in Deutschland gratis im Live-Stream empfangen, zeigt COMPUTER BILD in dieser Anleitung.
Wimbledon 2024: Live bei Amazon Prime
In Deutschland und Österreich hat der Streaming-Anbieter Amazon Prime Video die Übertragungsrechte für Wimbledon bis 2027 erworben und löst damit den bisherigen Pay-TV-Partner Sky ab. Als reines Streaming-Angebot ist Prime Video nicht im linearen Fernsehen, sondern nur über das Internet verfügbar. Der Zugang zum Programm von Prime Video ist kostenpflichtig.
Die Kosten für ein Monats-Abo belaufen sich auf 8,99 Euro. Ein Jahres-Abo schlägt mit 89,90 Euro zu Buche. Für Studierende und Auszubildende gibt es vergünstigte Tarife. Beachten Sie außerdem, dass es von Prime Video auch eine werbefreie Variante gibt, bei der Sie allerdings mit weiteren Kosten rechnen müssen.
Wimbledon 2024 gratis bei SRF
Das Schweizer Radio und Fernsehen, kurz SRF, überträgt die Tennismatches kostenfrei im Fernsehen sowie über seine Streaming-Plattform Play SRF. Die Wimbledon-Live-Streams empfangen Schweizer Zuschauer auf srf.ch/play/tv oder mit der offiziellen Play-SRF-App für Handy, Tablet und TV-Plattformen wie Fire TV. In Deutschland ist der Live-Stream nur mit einem VPN empfangbar – andernfalls greift das Geoblocking des Schweizer Senders.
Eine Registrierung auf der SRF-Website ist nicht erforderlich. Die Live-Streams lassen sich direkt starten, sofern der Website-Besucher mit einer Schweizer IP-Adresse surft. Das SRF überträgt die Wimbledon-Matches abwechselnd auf den Kanälen SRF 2 und SRF info täglich ab 14:30 Uhr live.
Wimbledon Live-Übertragung bei der BBC
In Großbritannien übernimmt der öffentlich-rechtliche Rundfunksender BBC die Live-Übertragung aus Wimbledon. Zuschauer im Vereinigten Königreich sehen die Matches im klassischen Fernsehen oder als Live-Stream entweder auf bbc.co.uk/iplayer oder mit der offiziellen BBC-iPlayer-App, die allerdings außerhalb Großbritanniens nicht leicht zu bekommen ist.
Nach einer kostenlosen Registrierung auf der Website dürfen Zuschauer den Grand Slam in Wimbledon, kommentiert in englischer Sprache, für lau genießen. Die Matches laufen dort abwechselns auf den Live-Kanälen BBC 1 und BBC 2 ab 12 Uhr deutscher Zeit. Am ersten Turniertag startet die BBC bereits um 11:30 Uhr.
Wimbledon 2024 kostenlos im Live-Stream sehen
Die BBC in Großbritannien sowie das SRF in der Schweiz übertragen die Wimbledon Championships 2024 zwar per Live-Stream über das Internet, die sind aber nur für das heimische Publikum zugänglich. Die Anbieter greifen hierzu auf Geoblocking zurück, um den Zugriff aus anderen Ländern zu unterbinden. Wenn Sie in Deutschland versuchen, den Wimbledon-Live-Stream zu öffnen, erhalten Sie eine Fehlermeldung mit dem Hinweis, dass dieser Content im Ausland nicht erreichbar ist.
Die Online-Ländersperre der Streaming-Anbieter erkennen den Internetbesucher anhand der IP-Adresse, die unter anderem den Standort des Users verrät. So lassen sich relativ einfach Inhalte im Internet regional voneinander abschirmen. Geoblocking lässt sich mithilfe eines VPN-Dienstes aber recht einfach aushebeln.
Diese VPN-Dienste eignen sich für Wimbledon
Wenn Sie das Wimbledon-Turnier 2024 in Deutschland (oder einem anderen Land) als Live-Stream empfangen möchten, empfehlen sich VPN-Dienste wie NordVPN, Surfshark oder CyberGhost VPN. Alle drei Anbieter stellen ein leistungsstarkes Server-Netzwerk in Großbritannien und der Schweiz zur Verfügung und verschaffen Ihnen eine IP-Adresse von dort, aber auch aus anderen Gegenden der Welt.
Die VPN-Services eignen sich nämlich auch, um zum Beispiel ausländisches Fernsehen etwa aus Österreich oder aus den USA zu empfangen und Zugriff auf die Auslandskataloge von Streaming-Diensten wie Amazon Prime Video, Netflix & Co. zu erhalten. Die genannten VPN-Dienste sind nicht kostenlos, bei längeren Laufzeiten sind die Kosten aber moderat. Mit der Geld-zurück-Garantie lassen sich die genannten Services außerdem 30 Tage gefahrlos testen, wenn Sie rechtzeitig kündigen – der Anbieter CyberGhost VPN garantiert sogar bis zu 45 Tage.
Wimbledon kostenlos im Browser streamen
Besonders einfach ist der Empfang über den Internetbrowser. Wie Sie dort den Wimbledon-Live-Stream starten, erklären wir Ihnen in folgenden Schritten am Beispiel des SRF:
Besorgen Sie sich einen VPN-Dienst und richten Sie die VPN-Software auf Ihrem Gerät ein.
Stellen Sie eine Verbindung zu einem VPN-Server in der Schweiz her.
Öffnen Sie im Browser die Website von Play SRF und starten auf Ihrem Gerät den Live-Stream.
Live-Stream gratis auf dem Fernseher schauen
Wer die Wimbledon-Partien lieber am Fernseher per Internet-Live-Stream verfolgen möchte, muss ein paar Dinge bei der Installation der BBC-App beachten. Die Play-SRF-App für Fire TV und Android TV installieren Sie bequem aus dem jeweiligen App-Store und aktivieren anschließend das VPN bevor Sie den SRF-Live-Stream starten.
Für die BBC-iPlayer-App ist die Hürde etwas höher, da Sie die App nur auf Umwegen auf Ihr Gerät bekommen. Am einfachsten klappt es mit einem Google Chromecast mit Google TV. Das müssen Sie tun:
Registrieren Sie sich zunächst auf der BBC-iPlayer-Website.
Installieren Sie einen VPN-Dienst auf dem Chromecast mit Google TV und stellen Sie eine Verbindung zu einem VPN-Server in Großbritannien her.
Wechseln Sie einmalig in die App-Einstellungen des Chromecast, wählen dort Google Play Store und danach Cache löschen sowie Beenden erzwingen.
Öffnen Sie den Google Play Store. Bei bestehender VPN-Verbindung mit Großbritannien ist dort nun die BBC-iPlayer-App verfügbar.
Installieren und starten Sie die App. Melden Sie sich dann beim BBC iPlayer mit Ihren Login-Daten an.
Starten Sie anschließend den Wimbledon-Live-Stream im Menü des iPlayer.
Für künftige Zugriffe reicht es aus, jeweils vorher eine VPN-Verbindung nach Großbritannien zu etablieren und danach die iPlayer-App zu starten.
Hinweis: Das funktioniert nur mit dem neuen Chromecast mit Google TV. Ältere Versionen des Streaming-Sticks ermöglichen keine VPN-Integration direkt auf dem Stick.
Bei anderen Streaming-Geräten ist es deutlich komplizierter: Beim Fire TV Stick etwa benötigen Sie die APK-Datei des BBC iPlayer, die Sie allerdings nicht im Fire TV Store finden, sondern nur auf speziellen APK-Seiten. Die Einrichtung erfolgt anschließend ähnlich wie beim Chromecast mit Google TV.
Wimbledon 2024: Spielplan und Matches in der Übersicht
Darf ich Ländersperren umgehen?
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist juristisch ungeklärt, ob es grundsätzlich legal ist, Online-Ländersperren (Geoblocking) mittels VPN zu umgehen. Sie bewegen sich demnach in einer rechtlichen Grauzone, wenn Sie Geoblocking mithilfe eines VPN-Dienstes aufheben und auf TV-Inhalte zugreifen, die normalerweise in Ihrem Land nicht erreichbar sind.
Aus der Sicht der TV-Sender und Streaming-Dienste ist die Sache klar. Wenn Sie auf die Programme der Anbieter zugreifen, die durch Geoblocking in Ihrem Land eigentlich gesperrt sind, dann verstoßen Sie sehr wahrscheinlich gegen deren Nutzungsbedingungen. Als Folge kann Ihnen der Anbieter den Account sperren oder sogar löschen. Die Folgen für einen Verstoß wären aber verschmerzbar, da die BBC und das SRF die Free-TV-Angebote und Live-Streams kostenlos zur Verfügung stellt.
Für klare Verhältnisse beim Thema Geoblocking wird vermutlich erst der Europäische Gerichtshof (EuGH) sorgen. Erste Verfahren sind bereits anhängig, eine Entscheidung steht aber noch aus.